[329] Vadier (spr. Wadiëh), geb. 1733, war erst Rath beim Landgericht zu Bonniers, wurde 1789 Deputirter bei der Nationalversammlung, trat bald zur Jakobinerpartei u. als Gegner der Gironde auf u. stimmte für den Tod des Königs. Nach dem Sturz der Gironde schloß er sich an die Terroristen an, u. nach deren Sturz mehrer Verbrechen angeklagt, erschien er mit der Pistole in der Hand, um sich zu tödten, wenn ihn der Convent verurtheilte; diesmal freigesprochen, wurde er dennoch bald wieder angeklagt u. mit Collot d'Herbois u. Barrère zur Deportation verurtheilt. V. verbarg sich indessen in Paris u. erschien erst 1796 bei der Verschwörung Baboeufs wieder auf der politischen Bühne. Er wurde deshalb vor Gericht gestellt u. außer Gesetz erklärt, erhielt aber seine politischen Rechte 1799 wieder, wohnte nun ruhig in Paris bis 1814, wo er nach der Rückkehr Ludwigs XVIII. als Königsmörder Frankreich verlassen mußte, nach Brüssel ging u. dort 1828 starb.