Verschleimung

[512] Verschleimung, 1) Anhäufung einer großen Menge Schleims an irgend einem Theile des Körpers, welche zu vielfachen Krankheiten Anlaß gibt, wird durch Diät, trinkbare Mineralwasser, wie Karlsbader, Marienbader, Franzensbrunnen, Kissinger u.a., durch leichte Abführungen etc. gehoben. Vgl. Schleimasthma, Schleimfluß, Schleimharnen, Schleimkatarrh, Schleimkolik, Schleimruhr, Schleimtripper etc. 2) V. des Blutes (Spissitudo frigida, Plethora pituitosa, Status pituitosus), Zustand, wobei das Blut Mangel an Faserstoff u. Eisen, an Wärme u. Sauerstoff leidet u. Überfluß an Schleim hat, bes. bei Kindern, Weibern, Phlegmatischen, bei zäher, schleimiger Kost, schlechter Verdauung, feuchter Luft u. dgl. vorkommend. Der Körper ist aufgedunsen, die Farbe bleich, die Lippen blaß u. kalt. Die Kranken sind träge, schläfrig, unempfindlich, niedergeschlagen, klagen über Müdigkeit, Kälte, Betäubung, Stumpfheit der Sinne, sie befinden sich bei trocknem kaltem Wetter besser. Alle Verrichtungen des Körpers sind geschwächt u. träge; die abgesonderten Säfte werden schleimig, die Zunge ist weiß, das gelassene Blut nicht gehörig roth, mit Schleim vermischt, es herrscht große Disposition zu katarrhalischen Krankheiten, Schleimflüssen, Wurmbildung vor. Behandlung: veränderte Lebensweise, Anwendung schleimausleerender u. stärkender Mittel (China, Eisen etc.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 512.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: