Wasilei

[885] Wasilei (Wasil, Wasilij), russischer Name für Vasilius. Merkwürdig sind: 1) W. I., Fürst von Wladimir, erhielt erst das Fürstenthum Kostrowa, dann Nowgorod u. wurde 1272–1276 Großfürst von Wladimir, s. Russisches Reich S. 521. 2) W. II., Dmitriewitsch, Sohn von Dmitril IV. Donsky, geb. 1370, war in seiner Jugend in Gefangenschaft des Tatarkhanes u. dann des Großfürsten Gedimin von Lithauen u. folgte 1389 seinem Vater als Großfürst; seine Kriege gegen Timur, die Lithauer, den Deutschen Orden u. die Mongolen, s. ebd. S. 522. Er st. 1425 u. war vermählt mit Sophie, Tochter des Großfürsten Gedimin von Lithauen; eine seiner Töchter, Anna, war mit dem byzantinischen Kaiser Johann Paläologos vermählt. 3) W. III, Wasiljewitsch Demnoi, Sohn des Vorigen, geb. 1415; seine Thronstreitigkeiten mit seinem Oheim, dem Großfürsten Georg von Halicz, seinen Krieg mit dem Khan Muhamed von Kasan 1445, seine Entthronung durch Georgs Sohn 1446 u. Wiedereinsetzung 1448, s. ebd. S..522. Er st. 1462 u. war vermählt mit Marie, Tochter des Fürsten Iaroslaw; ihm folgte sein Sohn Iwan I. der Große. 4) W. IV., Iwanowitsch, Enkel des Vorigen u. Sohn Iwans d. Gr., folgte 1505 seinem Vater; er führte Kriege 1506 mit dem Khan von Kasan, 1512 mit Lithauen, 1524 u. 1530 wieder mit dem Khan von Kasan, erweiterte sein Reich u. st. 4. Dec. 1533; s. ebd. S. 523. Er war in zweiter Ehe vermählt mit Helene, Tochter Michel Glinski's; ihm folgte sein Sohn Iwan II. 5) W. V., Iwanowitsch Schuiskoi, aus dem Geschlecht der Fürsten Schuiskoi, wurde nach Ermordung des falschen Dmitri 1606 Czar, aber 1610 in Moskau ins Kloster gesteckt. Hier fand ihn der polnische Kronfeldherr Zolkiewky u. führte ihn mit nach Polen, wo er 1611 zu Gostin im Kerker starb; s. ebd. S. 524.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 885.
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