1. Wer sich in ein Bockshorn lässt treiben, den thut man hinein verleiben. – Lehmann, II, 877, 237.
Frz.: Il est aisé à s'intimider.
*2. Einen ins Bockshorn jagen. – Kirchhofer, 271; Eiselein, 88; Körte, 668.
Ihn zaghaft machen, in die Enge treiben: weil der Bock mit den Hörnern schreckt. Da ein Bockshorn eine nur unbedeutende Oeffnung hat, so muss jemand von Angst, Furcht, Schreck u.s.w. sehr zusammengepresst sein, wenn er hinein soll. Andere wollen das Sprichwort von dem Gelehrten Markus Zubrius Boxhorn herleiten, welcher anmassende, sehr gelehrt sein wollende Burschen oft gehörig in die Enge getrieben haben soll, sodass man sie wol fragte, ob sie ins Boxhorn gejagt worden wären. Noch auf andere, aber kaum überzeugendere Weise sucht Wurzbach (II, 45) die Redensart zu erklären, indem er annimmt, dass die Zusammensetzung der schwäbischen Mundart angehöre, in welcher Bock einen Fehler und Horn soviel als Winkel bedeute, wonach ins Bockhorn jagen soviel heissen würde, als in den Fehlerwinkel treiben. (Vgl. auch Grimm, II, 207.)
*3. Fur (wegen) oich krich ich in kee Buxhurn. – Robinson, 899.
*4. In das Bockshorn blasen.
Lärm blasen.
*5. Ins Bockshorn kriechen.
Zaghaft, furchtsam sein. (Vgl. Grimm.)
*6. Lass dich nicht ins Bockshorn jagen.
Einschüchtern, in die Enge treiben.
Lat.: Ne quid moveare verborum strepitu. (Seybold, 344; Binder I, 1105.)
zu6.
Lat.: Arctum annulum ne gestato. (Philippi, I, 39.)