1. Einem filtz ist nicht gut leihen. – Henisch, 1095.
Lat.: Nemo credit homini sordido vel perparco.
2. Einem filtz ist sein Gut an die Rebe (Ribbe) gewachsen oder ans Hertz gepicht. – Henisch, 1095.
3. Merk' es, Filz, auch die Fliege hat ihre Milz.
4. Reiche Filze und fette Schweine geben jedem erst nach dem Tode das Seine.
Frz.: Un riche taquin et tenant, est comme un porceau gras, qui ne profite à personne qu'après sa mort. (Kritzinger, 669.)
5. Wer sich mit groben Filzen hudelt, wird zum Lohn mit Undank besudelt.
6. Zu einem Filz gehört ein scharfes Messer.
*7. Den filtz abziehen. – Henisch, 1094.
Die Kopfbedeckung abnehmen.
*8. Den filtz nur halb abziehen. – Henisch, 1095.
Lat.: Dimidiate aperto capite loqui.
*9. Ein karger Filz.
Mathesy (212b) hat dafür auch die malerischen, leider ausser Brauch gekommenen Bezeichnungen: Druckenpfennig, Küssenpfennig, Nagenranfft. (S. ⇒ Furzklemmer.)
[1012] *10. Einem einen Filz geben. – Lehmann, 611, 17; Parömiakon, 3072.
Derben Verweis.
Frz.: Je l'ai bien chapitré sur cela. (Kritzinger, 123.)
*11. Einen guten Filz kriegen. – Chemnitius, 624.
Starke Zurechtweisung.
*12. Du bist ein grober Filz, ich mein', es hab' dich ein Hutmacher gemacht. – Schade, Satiren, III, 184, 82.
*13. Einem einen redlichen Filtz geben. – Herberger, 496.