[765] 1. Wer sucht einen Holzweg, wenn die Strasse gut ist?
*2. Auf dem Holzwege sein. – Körte, 2945a; Wurzbach II, 188; Braun, I, 1460.
Auf einem Irr- oder Abwege.
*3. Den Holzweg ausfahren.
»Zu beiden Seiten den Holtzweg aussfahren.« (Sarcerius, Hirtenbuch, 118.)
*4. Den Holzweg gehen. – Eiselein, 320; Körte, 2945.
Weil die Holzwege in Wäldern und Gebirgen schmale und schlechte Wege sind und vom Hauptweg in der Regel ins pfadlose Dickicht abführen. Die Redensart wird daher gebraucht, um zu sagen, dass sich jemand in übler Lage befinde, hauptsächlich aber, wenn jemand in seinem Urtheil bedeutend irrt oder eine ganz ungegründete Vermuthung hegt, etwas verkehrt anfängt, oder die Rede eines andern falsch versteht. (Vgl. Frommann, III, 355.) Bei Tristan ist Holzweg ein Weg durch den Wald und ein verbotener Weg. »Die Welt will immerdar den Holzweg gehn, gar nichts thun oder nichts gläuben.« (Luther's Werke, IV, 56.)
Lat.: A lineis excidis. (Tertull.) (Binder II, 10.) – A signo l. scopo aberras. (Lucrez.) – Avius a vera longe ratione vagaris. (Lucrez.) – Quis aberret a janua? (Philippi, I, 136.) – Toto coelo erras. (Macrobius.) (Hanzely, 1.) – Tota erras via. (Terenz.) (Hauer, Kij2; Hanzely, 1; Philippi, II, 221.) – Tota regione erras. (Lucrez.) – Viam in forum ignoras. (Lucrez.)
*5. Es gehet vom Holtzweg in das Lerchenfeld. – Luther's Tischr., 234b.
Von einem schechten Wege auf den andern.
*6. Offen Holswâk sein. – Lohrengel, II, 412.
*7. Te büst af dem Hûlzwîg. (Siebenbürg.- sächs.) – Frommann, V, 325, 262.