1. Ohrenkrawer, Honiglehrer vnd die nur Osterpredigt thun, richten in der Kirchen nichts guts an. – Petri, II, 502.
2. Wo Ohrenkrauer auf der Kanzel stehn, müssen die Durstigen mit den Trunkenen zum Teufel gehn.
Unter Ohrenkrauern versteht Luther Prediger, die ihren Zuhörern vorreden, was ihnen angenehm zu hören ist. »Schlegt es nit zu, dass Ohrenkrauer die Cantzel einnehmen, die da predigen, was man gern höret, so wird der Trunkene mit dem Durstigen verloren werden.« – »Christi Sterben, Glaube und Liebe ist alt, wir müssen neue Ohrenkrauer haben.« (Luther's Werke, II, 519; VII, 274.)