1. Im Schlaraffenlande fliegen einem die gebratenen Vögel ins Maul. – Chaos, 454.
Die Ausdrücke Schlaraffenland und Schlaraffenleben sind einem Gedicht von Hans Sachs entlehnt. (Büchmann, 6. Aufl., S. 48.)
2. Schlaraffenland – Schlaraffenleben. – Körte, 5336; Simrock, 9067.
*3. Du bist auss dem Schlaraffenland. – Franck, II, 49a.
*4. Er gehört ins Schlaraffenland.
Engl.: You'd do well in labberland, where they have half a crown a day for sleeping. (Bohn II, 56.)
*5. Er wäre gut ins Schlaraffenland, da gibt man einem von der Stunde ein Pfund zu schlafen. – Simrock, 9068.
*6. Geh ins Schlaraffenland, wo die gebratenen Tauben ins Maul fliegen (oder: wo es Pfannkuchen regnet).
Holl.: Het is daar ook geen Luilekkerland. – In Luilekkerland zijn de huizen met pannekoeken gedekt en met worsten ingeregen. (Harrebomée, II, 40.)
*7. Im Schlaraffenlande, da man die Leute und die Hunde an die Würste henkt.
»Ph. M. von Aldegonde nennt der München seyl vnd strickentragen vmb den leib ein münnichsch Schlaraffenland, da man die Leut vnd die Hund an die Würst henckt.« (Zinkgref, IV, 68.)
*8. Im Schlaraffenlande, wo die Hühner Lobbenkräg tragen.
»Hat der Calvinische Glaub vielleicht zwischen Himmel und Erde geschwankt wie ein Paradiesvogel, oder hat er gewohnet in dem beschreiten Schlaraffenland, allwo die Hüner Lobbenkräg tragen?« (Friedrich Niviandts, Der bellende Hund, so die irregehende Schaf aufsuchet, Düsseldorf 1752, S. 16.)
*9. Wie im Schlaraffenlande. – Körte, 5336; Körte2, 6678.
Da sind die Dächer von Fladen, Käse wachsen auf Bergen, da sind Zuckersteine, Milchbrunnen, Honigbäche, Weissbrot hängt an Bäumen u.s.w. (Eiselein, 551.)
Frz.: Pays de Cocagne. (Körte, 5336.)
10 Vnd käm ein armer ins Schlauraffenland, er litte doch armut da zu hand. – Loci comm., 158.
Lat.: Pauper pauperiem per totum sustinet orbem. (Loci comm., 158.)