1. Besser Vorrede als Nachrede.
2. Die Vorreden sind besser, den die nachreden. – Petri, II, 147; Henisch, 323, 4; Latendorf II, 8; Graf, 423, 160.
3. Vorrede bringet keine Nârede. – Schambach, II, 403.
Wenn man sich über einen Gegenstand vorher klar ausgesprochen hat, so ist spätern Misverständnissen vorgebeugt. Die Neugriechen sagen: Besser Worte auf dem Felde, als nachher Streit auf der Tenne. (Sanders, 229, 90.)
4. Vorrede verhütet (erspart, bewahrt vor) Nachrede. – Pistor., IX, 84; Simrock, 11060; Körte, 6257; Braun, I, 4836; Lohrengel, I, 693.
Wird vorher, ehe etwas geschieht, geredet, so vernimmt man beizeiten das Urtheil anderer darüber, und sich darnach richtend, vermeidet man, dass nachher über das Geschehene geredet wird.
Frz.: Avant de s'engager il est bon de bien s'entendre. (Masson, 362.)
Schwed.: Bättre ett ord före än tije efter. – Förord bryter lag. (Grubb, 70.)
5. Vorreden die besten. – Latendorf II, 26; Petri, II, 582.
6. Vorreden und Nachreden stimmen nicht immer überein.
Jugendjahre sind wie Vorreden zu Büchern; das Buch enthält oft etwas ganz anders als die Vorrede versprach und erwarten liess.
*7. Er hat's ohne Vorrede gesagt. – Eiselein, 623.
*8. Er macht eine lange Vorrede und sagt dann nichts. – Eiselein, 623; Braun, I, 4637.
*9. Mache keine lange Vorrede.
Jüd.-deutsch: Mach' nit so viel Preambels (Umschweife). (Tendlau, 110.)
*10. Warzu dient dise grosse vorred? – Henisch, 696, 45.
Holl.: Waartoe dient deze groote prologe? (Harrebomée, II, 203a.)
Lat.: Quid de pusillis magna proëmia? (Henisch, 696, 46.)