1. Bässer der Fleischhäuer em Hûs, als der Doctor. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 205.
2. Bässer en Müs em Döppe1 es kê Flêsch. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 116.
1) Topf.
3. Bässer et Gäld no'm Backes1 gedraat, als no der Appthek. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 204.
1) Backhaus.
4. Bässer hat1 geblôse, als dr Monk2 verbrannt. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 91.
1) Hart, stark.
2) Mund.
5. Bässer 'ne magre Verglich, als 'ne fätte Procäss. – Firmenich, I, 484, 95.
6. Bässer Onräach lecke1 als Onräach dôn. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 114.
1) Leiden.
7. Bässer schäel als blenk1. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 32.
1) Blind.
8. Bässer ställe1, als anzêge. (Düren.) – Firmenich, I, 484, 113.
1) Stehlen.
9. Bäter armsälich föörn, as grootherrsch gaan. (Süderdithmarschen.)
10. Bäter bewoart as bekloagt. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 34.
11. Bäter de Buck platzt, as dat wafc öäwer bli'vt. (Strelitz.) – Firmenich, 71, 24.
12. Bäter dôd liggen as dôd äärbein. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 49.
Besser sich todt liegen, als sich todt arbeiten.
13. Bäter een »Nimmmit«, as twe »Haalma«. (Süderdithmarschen.)
14. Bäter is bäter, sö jener Jung, un streu Zucker op Sirup. (Süderdithmarschen.)
15. Bäter is in't Liw, as um't Liw. (Oldenburg.)
16. Bäter mit'n Becker to äte, as mit'n Aptheker. (Süderdithmarschen.)
[326] 17. Bäter 'n Flicken as 'n Loch. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 22.
18. Bäter 'n groaben Knûst1 as 'ne lerrich2 Fûst. (Strelitz.) – Firmenich, III, 70, 12.
1) Kruste.
2) Ledige, leere.
19. Bäter 'n half Ei, as 'n leddigen Dopp. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 92.
20. Bäter 'n Kriddelkopp as 'n Dudelkopp. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 233, 65.
21. Bäter 'n quajen1 Lôp, as 'n quajen Kôp. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 55.
1) Schlechten, übeln.
22. Bäter schlicht füührt1 as god goan. (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 84.
1) Gefahren.
23. Bäter wat as nicks. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 16.
24. Bäter wat d'r schient, as wat d'r quient1. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 233, 49; Weserzeitung, 4077; Frommann, II, 390, 62; Körte, 543.
1) Kränkelt.
25. Bäter wenn de Koh darna mit'n Stärt sleit, as wenn de Vägel darna floit't. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 77.
26. Beater dat me sik verslöppet, ässe dat me sik verlöppet. (Büren.)
27. Beater einen häbben, oasse tweie kreien1. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 54.
1) Kriegen.
28. Beater en verdeilt Moal, äs gar kein Moal. (Büren.)
29. Beater fürsein1 oasse noasein2. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 37.
1) Vorsehen.
2) Nachsehen.
30. Beater klein geseaten un satt gegeaten, as wiyt gestrie'en1 un Hunger gelie'en. (Büren.)
1) Für striyden, strieden = streiten.
31. Beater klein un kriegel1 oas en gräuten Fliegel. (Driburg.) – Firmenich, I, 362, 8.
1) Munter.
32. Beater 'ne Lous in den Kaul, oasse gar kin Fleisk. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 13.
33. Beater te viel, äs te weinig. (Büren.)
34. Beater wat, ässe gar nicks. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 65.
35. Beater wat wiyt halen as in der Nägde nix te kriygen. (Büren.)
36. Beater wenn'n jung Wicht1 sittet as ne Ule, as wenn se wippet as 'ne Eakster2. (Büren.)
1) Mädchen.
2) Elster.
37. Beätter en gurren Noawer1 ärre en feren2 Frönd. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 22.
2) Fernen, entfernten.
38. Beätter en verdorwen1 Läupen, ärr' en verdorwen Käupen2. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 30.
1) Verdorben, d.i. vergebliches.
2) Kaufen.
39. Beder armselich to fohrn, as rîk1 to gahn. (Rendsburg.)
1) Reich.
40. Beisser 'ne klengen1 Heer, äls 'ne grusse Kneht. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 58.
1) Ein kleiner.
41. Beisser 'ne Schmedt, äls e Schmedtchen. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 59.
42. Beisster en Fleg1 gefange, oals mössig gegange. (Aachen.) – Firmenich I, 492, 19.
1) Floh.
43. Besser a Kind as a Koalb, 's leefft an Bauern nich an Hoaber. – Gomolcke, 1158.
44. Besser Abt sein als Mönch.
45. Besser albern und fest als schön und kraus. – Sailer, 188.
46. Besser allein als bei Bösen böse sein.
47. Besser allein als in böser Gemein.
48. Besser am Fusse gewinnen als an der Klafter.
49. Besser am Tisch singen als in der Badestube.
50. Besser arm, jung und weise, als reich, alt und ein Narr.
[327] 51. Besser arm mit Ehren, als reich mit Schande. Sailer, 110; Körte, 518.
52. Besser arm sein als voller Kragen und eine Kette tragen.
53. Besser arm und fromm, als ein Schalk im Reichthum.
54. Besser auf altem Wege geblieben, als ungewissen neuen versucht.
55. Besser auf dem Lande arm, als auf dem Meere reich. – Sailer, 111.
56. Besser auf dem rechten Wege hinken, als auf falschem reiten.
57. Besser auf den Berg steigen, als herabfallen.
58. Besser auf einem ganzen Boote, als auf einem geborstenen (lecken) Schiffe.
59. Besser auf einmal todt, als allzeit schweben in Noth.
60. Besser auf sich selbst bauen, als auf süsse Worte trauen.
61. Besser auf sich selbst gebaut, als auf andere vertraut.
62. Besser aus der Ferne dingen, als in der Nähe ringen. – Körte, 521.
63. Besser barfuss als spanische Stiefeln.
64. Besser bäurisch gefahren, als hochmüthig gezogen. – Körte, 534.
65. Besser bei Eulen sitzen, als mit Falken fliegen.
66. Besser bei trockenem Brot in der Dachspelunke als mit Galgenangst bei fetter Tunke.
67. Besser beneidet als bemitleidet. – Sutor, 634.
68. Besser betrogen werden, als andere betrügen. – Henisch, 352.
69. Besser bewahrt als beklagt. – Siebenkees, 78; Körte, 512.
70. Besser bitten, als am Galgen Capriolen geschnitten.
71. Besser blasen als sich verbrennen.
72. Besser blind an den Augen, als blind am Gemüth.
73. Besser da läuft er, als da liegt er. – Körte, 528.
74. Besser das Bein (den Fuss) brechen als den Hals.
75. Besser das Kind rotzig lassen, als ihm die Nase abreissen.
76. Besser das Kind weine, denn die Aeltern. – Seybold, 269).
Lat.: Juveniles lacrimae vitiis obstant.
77. Besser das Licht nicht putzen, als es gar auslöschen.
78. Besser dem Schneider zusehen, als dem Zimmermann.
79. Besser demiedi1 gfahre, als hochmiedi gange. (Strasburg.) – Firmenich, II, 527.
1) Demüthig.
80. Besser demüthig geritten, als stolz zu Fuss gegangen. – Lehmann, II, 50, 27.
81. Besser den Anfang heilen, als das Ende.
82. Besser den Esel treiben, als selbst Säcke tragen.
83. Besser den Sattel verlieren als das Pferd.
84. Besser den Teufel tödten, als dass der Teufel uns tödte.
85. Besser den Tisch vermeiden, als blos die Ehr' abschneiden.
86. Besser denn gut, lieber denn lieb.
87. Besser der Anker bricht, als das ganze Schiff.
88. Besser der erste des Stammes, als der letzte.
89. Besser der erste Undank als der letzte. – Sailer, 111.
90. Besser der erste Zorn als der letzte und dabei das Hauptgut (Kapital) verloren.
91. Besser der Kopf am Hechte, als der Schwanz am Störe. – Winckler, VI, 66.
92. Besser der Kopf eines Kossaten, als der Fuss eines Prälaten.
93. Besser der Kopf vom Hunde, als der Schwanz vom Löwen.
94. Besser der Medicus als der Jurist spricht das Leben ab. – Sutor, 376.
[328] 95. Besser der Nam' als der Leib am Galgen. – Sutor, 373.
96. Besser der Sohn zerreisse einen Rock, als dass er ihm verfaule.
97. Besser der Vater ist in Rom gewesen, als die Mutter. – Fischart.
98. Besser der Vater werde Gevatter, als dass das Kind ungetauft bleibe.
99. Besser der Weisen Schelten hören, als der Narren Gesang.
100. Besser die grossen Herren Lügen strafen, als um ihretwillen die Wahrheit schweigen.
101. Besser die Hand in einem Kuhfladen, als in fremdem Gelde. – Körte, 511.
102. Besser die Hände zittern vom Trinken als vom Hinken. – Lehmann, II, 50, 29.
103. Besser die Kinder arbeiten und die Aeltern ruhen, als dass die Aeltern arbeiten und die Kinder nichts thun.
104. Besser die Kinder bedürfen der Aeltern, als die Aeltern der Kinder.
105. Besser die Kinder bitten dich als du sie. – Sailer, 263.
106. Besser die Kinder weinen als du. – Sailer, 263.
107. Besser die Kuh melken als schlachten.
108. Besser die Schuhe abnützen als die Betttücher.
109. Besser die Schuhe gebrauchen, um seinen Herrn zu besuchen, als den Hut, um ihn zu grüssen.
110. Besser die Wolle geben (verlieren) als das Schaf.
111. Besser Diebe am Galgen, als in der Stadt.
112. Besser durch Schaden klug, als durch Vortheil unklug.
113. Besser e Laus im Kraut as gàer ke Flêsch. (Henneberg.) – Frommann, II, 410, 95.
114. Besser ehrlich arm, denn unehrbar reich. – Lehmann, II, 7, 14.
115. Besser ehrlich fliehen, als schändlich fechten.
116. Besser ehrlich gestorben, als schändlich gelebt. – Körte, 513.
117. Besser eigen Brot als fremder Braten.
118. Besser ein alter Engel als ein junger Teufel.
119. Besser ein alter Mann und ein junges Weib, als ein altes Weib und ein junger Gesell zum Zeitvertreib.
120. Besser ein Augen als zehn Ohrenzeugen. – Sailer, 112.
121. Besser ein bäuerischer Friede als ein bürgerlicher Krieg. – Sailer, 111.
122. Besser Ein betrübtes Herz als zwei. – Sailer, 112.
123. Besser ein bös' Weib als ein faules.
124. Besser ein böses Bein als gar keins.
125. Besser ein eigener Pfennig, als ein fremder Gulden.
126. Besser ein Esel, der mich trägt, als ein Ross, das mich schlägt.
127. Besser ein fauler Dieb als ein fauler Knecht. – Sailer, 276.
128. Besser ein Fenster aus als ein Haus ein. – Sailer, 111.
129. Besser ein Freund in der Ferne, als einen Feind in der Nähe.
130. Besser ein Gericht Kraut mit Liebe, als ein gemästeter Ochse mit Hass.
131. Besser ein geschwinder Batzen, als ein langsamer Sechser.
132. Besser ein gesunder Bauer, als ein kranker Edelmann (König). – Körte, 529.
133. Besser ein gewisser Heller, als ein ungewisser Pfennig. – Lehmann, 50, 30.
134. Besser ein Gulden, den man werbt, als zehn, die man erbt.
[329] 135. Besser ein Gut in der Ferne, als ein Uebel in der Nähe.
136. Besser ein guter Freund, als Silber und Gold. – Sailer, 110.
137. Besser ein halbes Brot als keins und leiden Noth.
138. Besser ein halbes Ei als eine eitle (leere) Schale. – Sailer, 111.
139. Besser ein halbes Ei als gar keins.
140. Besser ein Herr vber ein klein Ländchen, als ein grosser König vber gar nichts. – Lehmann, II, 50, 32.
141. Besser ein Kind lernt im Haufen drein, als daheim im Hause allein.
142. Besser ein Kind nicht schneuzen, als ihm die Nase abreissen.
143. Besser ein kleiner Herr als ein grosser Knecht.
144. Besser ein kleiner Zorn als ein grosser Schade. – Lehmann, II, 47, 30.
145. Besser Ein lebendig Wort als hundert todte. – Sailer, 110.
146. Besser ein lebendiger Hund als ein todter Löwe.
147. Besser ein leerer Beutel, als geborgtes Geld.
148. Besser ein Löwe als tausend Mücken.
149. Besser ein magerer Herr, als ein fetter Knecht.
150. Besser ein Mann, der Geldes bedarf, als Geld, das des Mannes bedarf.
151. Besser ein Mann ohne Geld, als Geld ohne Mann. – Sailer, 317.
152. Besser ein Nachbar an der Wand, als ein Bruder (Freund) über Land. – Sailer, 112.
153. Besser Ein Nimmhin, denn zehn Helfgott. – Körte, 531.
154. Besser ein offenbarer Feind, als ein verstellter Freund.
155. Besser ein reicher Bauer, als ein armer Edelmann. – Sailer, 111.
156. Besser ein sauersehender Freund, als ein süsslächelnder Feind. – Sailer, 110.
157. Besser ein Schädlein, als ein Schade. – Sailer, 284.
158. Besser ein Spatz in der Hand, als ein Kranich, der fliegt, über Land. – Sailer, 111.
159. Besser ein Sperling in der Hand, als ein Rebhuhn im Strauche.
160. Besser ein Trunk Wasser zur Zeit, als ein Kelch voll Malvasier zur Unzeit. – Sailer, 110.
161. Besser ein vernünftiger Feind als ein dummer Freund.
162. Besser ein Vogel im Bauer als Tausende in der Luft.
163. Besser ein Vogel im Netz als hundert im Fluge.
164. Besser ein Vogel in der Hand, als zehn über Land.
165. Besser ein weites Glück auf dem Rück, als ein nahes Unglück im Anblick.
166. Besser einäugig als gar blind. – Körte, 526.
167. Besser eine alte Schuld, als eine neue Fehde. – Sailer, 112.
168. Besser eine Beule am Kopf, als einen Makel am Herzen.
169. Besser eine Feder in der Hand, als einen Vogel in der Luft.
170. Besser eine Grundel auf dem Tisch, als im Teich einen grossen Fisch.
171. Besser eine Hand voll mit Ruhe, als beide Fäuste voll mit Müh' und Jammer. – Pred. Sal., 4.6; Schulze, 117; Zehner, 97.
172. Besser eine Kachel zerbrochen, als den ganzen Ofen.
173. Besser eine kriechende Mutter, als ein reitender Vater.
174. Besser eine Laus im Kraut, als gar kein Fleisch.
175. Besser eine Mücke im Honig, als zehn Hornissen ohne Honig.
176. Besser eine Unze Ehre, als tausend Pfund Gold.
[330] 177. Besser eine Unze gewähren, als hundert Pfund versprechen.
178. Besser eine Warze auf dem Rücken, als eine Sommersprosse im Gesicht.
179. Besser eine wohlgewachsene Tochter, als ein ungerathener Sohn.
180. Besser einen Finger verloren, als die Hand.
181. Besser einen leeren Beutel, als einen leeren Kopf.
182. Besser einen Vogel im Netz, als hundert, die haussen fliegen.
183. Besser einer den Kopf zu flöhen, als den Hintern.
184. Besser Einer stirbt, als dass das ganze Volk verdirbt.
185. Besser eines armen Mannes Tochter zur Ehe nehmen, als eines Reichen.
186. Besser einmal verdorben, als einmal gestorben.
187. Besser eins behalten (haben), als zwei erwarten.
188. Besser eng und wohl, als weit und wehe. – Körte, 522.
189. Besser erstickt als erfroren.
190. Besser essen, was man hat, als sagen, was man weiss.
191. Besser etwas als nichts. – Sailer, 112.
192. Besser Fenster aus, denn ein Haus.
193. Besser frei strafen, als heimlich Hass tragen.
194. Besser freundlich versagen, als unwillig zugeben. – Sailer, 112; Körte, 527.
195. Besser Friede bei kleinem Gut, als Reichthum, der Schaden thut.
196. Besser früh bedacht, als spät bereut. – Körte, 538.
197. Besser furchtsam als unvorsichtig. – Sailer, 112.
198. Besser furchtsame Vorsicht, als kühne Vermessenheit.
199. Besser gebettelt als gestohlen.
200. Besser geht über gut.
201. Besser gelassen, als mit Unwillen gethan.
202. Besser geleiert als gar gefeiert. – Körte, 515.
203. Besser gerennt als verbrennt.
204. Besser gescheidt zu Fuss gehen, als dumm aus dem Wagen sehen.
205. Besser geschwiegen, als übel gesprochen. – Körte, 516.
206. Besser gewisser Friede, als gehoffter Sieg.
207. Besser Gras als Heu.
208. Besser gut geschritten, als schlecht geritten. – Körte, 544.
209. Besser guter Muth, denn aller Kaiser Gut.
210. Besser gutlos als ehrlos. – Körte, 517.
211. Besser haben als hoffen.
212. Besser Habich als Hättich.
213. Besser Hammer als Amboss.
214. Besser hart geblasen, als sich den Mund verbrennen.
215. Besser heimlicher Schaden, dann offene Schand. – Lehmann, II, 797, 45.
216. Besser Herr sein, denn Knecht. – Lehmann, II, 47, 33.
217. Besser heut' ein Ei, als morgen ein Huhn.
218. Besser hier ein wenig dulden, als dort ewig leiden.
219. Besser hinter sich als unrecht vor sich gehen. – Sailer, 112.
220. Besser ichts, als nichts. – Lehmann, II, 47, 29; Körte, 535.
221. Besser im eigenen Lande Wasser trinken, als im fremden Bier.
222. Besser im Winter en Pôpel1, als im Sommer en Krüpel. (Dessau.)
1) Sorgsam eingehüllt.
223. Besser in den Bart, als in die Luft gebrummt.
224. Besser in der Tasche kein Geld, als ohne Freund in dieser Welt.
225. Besser in die Mühle gehen, als zum Doctor.
226. Besser in die weite Welt als im engen Bauch. – Körte, 525.
[331] 227. Besser ist besser. – Simrock, 951.
228. Besser ist besser, sagte Kobesser Steffen, da ging er hinter der Scheuer weg zwischen die Nelken sitzen. – Simrock, 952; Hoefer, 622.
229. Besser kaufen als betteln.
230. Besser kleiner Zorn, als grosse Schande.
231. Besser kommt selten nach. – Simrock, 954; Eiselein, 70.
Dem Beamten, der mit diesen Worten von den Bauern schied, antworteten diese: »Wo Ihr hinkommt, wird man dasselbe sagen.«
Lat.: Raro meliora subsequuntur. (Bebel.)
232. Besser Kopf im eigenen Hause, als Schwanz im fremden.
233. Besser Krieg versucht, als Hals ab. – Lehmann, II, 47, 34.
234. Besser lecken als beissen.
235. Besser leere Beutel, als leere Köpfe.
236. Besser leere Tische, als faule Fische.
237. Besser leiden Pein, als in Gunst bei Bösen sein.
238. Besser machen ist die beste Busse. – Körte, 508; Simrock, 961.
239. Besser machen ist niemand verboten. – Henisch, 319.
240. Besser man bindet die Pferde an des Feindes Zaun, als dass der Feind seine Pferde an unsern Zaun binde. – Sailer, 322.
241. Besser man esse die Milch, als die Kuh.
242. Besser man esse die Trauben, als die Stöck'. – Lehmann, II, 51, 38.
243. Besser man wird von Vieren zu Grabe getragen, als dass man selber dahin geht.
Hingerichtet wird.
244. Besser mit den Füssen straucheln, als mit der Zunge.
245. Besser mit den Gänsen trinken, als mit ihnen essen.
246. Besser mit eigenen Augen lesen, als mit fremden. – Sailer, 335.
247. Besser mit einem Wolfe streiten, als mit einem erbosten Weibe.
248. Besser mit Ruhe unter der Bank, als mit Unruhe darauf.
249. Besser mit Schaden klug werden, als mit Schanden. – Sailer, 287.
250. Besser mit Schande geflohen, als mit Ehre todt geblieben. – Lehmann, II, 47, 35.
251. Besser mit Warheit Vndank, dann mit Falscherey Dank. – Lehmann, II, 48, 36.
252. Besser müssig gegangen, als übel gewerkelt. – Körte, 541.
253. Besser nach Brot als zum Arzt.
254. Besser nachschwimmen als voranschwimmen.
255. Besser Neider als Mitleider (haben).
256. Besser nicht anfangen, denn erliegen. – Körte, 519.
Engl.: As good sit still, as rise up and fall.
Frz.: Mal commence, qui bien n'achève.
257. Besser nicht ausgehen, als auf halbem Wege stehen bleiben.
258. Besser nichts geben, als geraubtes Almosen. – Sailer, 201.
259. Besser nie geboren, als ewig werden verloren.
260. Besser ohne Bart, als ohne Kopf.
261. Besser ohne Geld, als ohne Freund.
262. Besser recht nichts, als unrecht etwas. – Körte, 542.
263. Besser Schaden, als unrechter Gewinn.
264. Besser schäl, denn fehl, sagte der schielende Schütze.
265. Besser schielen als gar blind. – Sutor, 272.
266. Besser schimpflich geflohen, als ehrlich gestorben.
267. Besser schlecht gekleidet als gar nackt.
268. Besser sich an Gott wenden als an seine Heiligen.
269. Besser spät als gar nicht.
270. Besser thun, was man nicht will, als thun, was man nicht soll. – Körte, 538.
[332] 271. Besser umkehren, als unrecht gehen. – Sailer, 112; Körte, 540.
272. Besser unbegonnen als anvollendet. – Sailer, 111; Körte, 520.
273. Besser Undank mit Wahrheit, als Dank mit Lüge. – Sailer, 111.
274. Besser ungelehrt und verständig, als hochgelehrt und unverständig. – Körte, 509.
275. Besser unrecht leiden, als unrecht thun. – Seybold, 301.
Lat.: Melius est injuriam ferre, quam inferre.
276. Besser unter dem Barte des alten Mannes, als unter der Peitsche des jungen. (Poln.)
277. Besser verschämt im Gesicht, als leichtfertig im Herzen.
278. Besser viel wissen, als viel haben (oder: reden). – Körte, 510.
279. Besser Vögel fangen, als gar still sitzen.
280. Besser vollen Bauch als weisse Krausen.
281. Besser von der Strasse geblieben, als irre gelaufen.
282. Besser von einer Fliege trinken, als von einem Weidenblatt, denn dies fällt ins Wasser, jene in Bier oder Wein.
283. Besser vor Anfang suchen Rath, als bereuen nach der That.
284. Besser Vorsicht als Nachsicht.
285. Besser was man hat, als was man kriegen soll.
286. Besser Wasser trinken in Ehren, als Wein in Schande.
287. Besser Weiber begraben, als zur Kirche führen.
288. Besser weichen als zanken. – Körte, 537.
289. Besser weise, denn beredt sein.
290. Besser weiss mit Schaden, dann mit Schande. – Lehmann, II, 48, 37.
291. Besser wenig gebraten, als viel Rauch.
292. Besser wenig mit Liebe, als viel mit Fäusten.
293. Besser wenig mit Ruhe und Friede, denn viel mit Unlust. – Lehmann, II, 7, 15.
294. Besser wohl hinter sich, als übel vor sich. – Körte, 524.
295. Besser zehen Schuldige lossmachen, als einen Vnschuldigen verdammen. – Lehmann, II, 51, 37.
296. Besser zu Anfang vergebens bedacht, als zu Ende vergebens beklagt.
297. Besser zu früh als zu spät.
298. Besser zum Schmied als zum Schmiedlein.
299. Besser zur Unzeit als nimmermehr. – Sailer, 112.
300. Besser zweimal fragen, als einmal irre gehen. – Sailer, 111; Körte, 536.
301. Besser zweymal gewesen, als einmal vnnd das beste vergessen. – Lehmann, II, 51, 39; Körte, 523.
302. Besser zwier gemessen, denn ein Theil vergessen.
303. Beter Andermanns Gôd es kên Gôd. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 67.
304. Beter arm mit Ehren, as rîk mit Schande. (Ostfries.) – Frommann., II, 390, 49.
305. Beter bî'n Ul1 to sitten, as bî'n Hexter2 to hüpken3. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 56.
1) Eule.
2) Elster.
3) Hüpfen.
306. Beter dat de Bûk barst, as dat de Kost verdarft. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 61.
307. Beter de Appel as de Stamm fallt af. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 60.
308. Beter de'n Brûtschatz erwarft, as de'n verdarft. – Frommann, II, 390, 69.
309. Beter en Lûs en de Pott, as gar kenn Fleisch. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 106.
310. Beter en slûtern1 Fro as en kiefern2 Fro. (Holst.)
1) Alles verschliessende.
2) Keifende.
311. Beter ennen Kopp, as ennen duwen Dopp. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 218.
312. Beter happ to, as happ up. (Ostfries.) – Frommann, 390, 57.
[333] 313. Beter hart geblosen, as den Mond verbrannt. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 284.
314. Beter hêt gepûst1, as de Mund verbrannt. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 63.
1) Heiss geblasen.
315. Beter in den Vogelfang, as in de Iserklang. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 66.
316. Beter is beter. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 50; Eichwald, 130.
317. Beter is beter, sä harm Ewers, wenn't ook nicks weert weer.
318. Beter is doot geslopen, denn doot gelopen. – Körte, 539.
319. Beter is mit 'n Backer as mit'n Aptêker to eten. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 58.
320. Beter is't dat de Koh darna springt, as dat't Vögel darna singt. (Ostfries.)
321. Beter is ümmer beter. – Schambach, 64; für Waldeck: Curtze, 333, 236.
322. Beter klein on kregel1, as enne grote Flegel. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 219.
1) Munter und gesund.
323. Beter 'n Krippkopp, as 'n Dudeldopp1. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 51.
1) Ein Mensch, der sich alles gefallen lässt.
324. Beter 'n Lapp, as 'n Gatt. (Ostfries.) – Firmenich, I, 18, 4; Frommann, II, 390, 52.
325. Beter'n Lûs in'n Kôl, as ganz kên Flêsk. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 53; Firmenich, I, 232, 44.
326. Beter 'n quaden Lôp1 as 'n quaden Kôp. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 68.
327. Beter 'n Slurr1 an de Want, as nix daran. (Ostfries.) – Frommann, II, 64.
1) Pantoffel.
328. Beter 'n Vagel1 in de Hand, as 'n Dâve2 up'n Dack. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 59.
1) Vogel.
2) Taube.
329. Beter Strunk in'n Kôl, as gar kên Wurst. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 54.
330. Beter to froh, as to lât1. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 70.
1) Spät.
331. Beter wat as gar nix, se(de) de Wulf, dô frêt he 'n Mügge. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 55; hochdeutsch bei Hoefer, 1316.
332. Bêter wat as nicks. (Kleve.) – Firmenich, I, 382.
333. Beter wat in't Lîf, as um't Lîf. (Ostfries.) – Frommann, II, 390, 65.
334. Better demeudig föhren, o' se hauchmeudig gohn. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 18.
335. Better eunen hebben, osse tweu kruigen. (Lippe.) – Firmenich, I, 268.
336. Better en half Ei, o'se en leddigen Dopp1. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 16.
1) Schale.
337. Better en schroen1 Verglîk, o'se en fetten Process. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 13.
1) Magern.
338. Better en Vuggel in der Hand, o'se tehne uppen Dake. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 19.
339. Better en Stücke Braud in der Kiepe1, o'se ene Fedder upp'm Haude. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 15.
1) Tragkorb.
340. Biater dat de Bûk bäst1, all dat de Kost verdarf. (Ravensberg.) – Firmenich, I, 282, 15.
1) Berstet.
341. Biäter en half Ei, äs en liägen Dop. (Soest.) – Firmenich, 348, 21.
342. Biäter en hewwen1, äs en kruigen. (Soest.) – Firmenich, I, 348, 13.
1) Haben.
343. Biäter en Toak1, as en Loak2. (Soest.) – Firmenich, I, 348, 5.
1) Oberflächliche, flüchtige Flickerei; toaken = dürftig zunähen.
2) Loch.
[334] 344. Biäter heww ik, ässe härr' ik1. (Soest.) – Firmenich, I, 348, 14.
1) Hätte ich.
345. Biäter 'n schlûten1 Wif, äs 'n kîwen2 Wîf. (Minister.) – Frommann, VI, 427, 70.
1) Verschlossen, schweigsam.
2) Keifend.
346. Biäter 'n Stück Braut in der Kîpen, as Fîeren1 un Flünke an'n Hôr2. (Münster.) – Frommann, VI, 428, 92.
1) Federn.
2) Hut.
347. Biäter 'n Stück Brot in der Taske, as ne Fiär omme Haue1. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 185, 30.
1) Auf dem Hute.
348. Biatter te fiell as te wennig. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 12.
349. Biatter te frou1 as te late2. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 6.
1) Früh.
2) Zu spät.
350. Einem ist nicht besser, als in seinen vier Pfählen. – Henisch, 324.
351. Es ist besser, ein anderer schlage in den Busch und ich fange die Vögel, als ich schlage darein und ein anderer fange sie.
352. Es ist besser, einer lerne, dass man ihm hofire, als dass er andern eins aufpfeifen und auf dem Gelächter ein Pösslein reissen müsse.
353. Es ist nichts besser, als guter Muth in bösen Sachen.
354. Es ist nit besser, als öppis Guts. (Schweiz.)
355. Es wird schon einmal besser werden.
Lat.: Non si male nunc et olim sic erit. (Seybold, 379.)
356. Hat as bether mä Luien tu werkin äs mä Dommen. (Nordfries.) – Firmenich, III, 4, 35.
Es ist besser mit Faulen zu arbeiten als mit Dummen. Vielleicht schon deshalb, weil sie zuweilen einen Vortheil erdenken, eine leichtere Behandlung der Sache ersinnen.
357. Is 't beter as 'n Mûs, so heg't in't Hûs. (Lübeck.)
358. Ist es nicht besser, so ist es doch schöner, sagte jener Blinde, als ihm die Frau das Loch fürs Licht zeigte. – Fischart; Lehmann, II, 285, 61.
359. Je besser, je lieber. – Henisch, 319.
Lat.: Quo melior, hoc carior.
360. Man wird dir's nicht besser machen, als dem Bieränderlein.
Lat.: Quod merito puteris, patienter ferre memento.
361. Nicks bäter, as sin Föt unner anner Lü Disch to stäken. – Goldschmidt, 112.
Nichts besser, als seine Füsse unter anderer Leute Tisch stecken; Ansicht derer, welche ein dienendes Verhältniss einer mit Sorge verknüpften Selbständigkeit vorziehen.
362. Niemand ist besser denn seine Red'. – Seybold, 589.
Lat.: Suo sermone praestantior nemo.
363. Siehe, dass du Besser um Bös tauschest. – Eiselein, 70.
364. Was besser ist, als ne Laus, das nimm mit nach Haus. – Bücking, 305; Henisch, 324.
365. Wer etwas besser macht, als es sein soll, verderbt es. – Henisch, 324.
366. Es ist immer besser noch, als in die Hände hofiert.
zu220.
Holl.: Beter i. dan tfy. (Tunnicius, 5b, 22.)
Lat.: Tfy res peiores notati qui sunt meliores. (Fallersleben, 119.)
367. Bäter is bäter, söä' Kobesser, doa gung 'r hinner de Schün weg, un schêt tweschen de Nelken. – Schlingmann, 862.
368. Bäter ist bäter. – Schütze I, 72.
369. Besser emol gutt, ewe zwemol schlecht. – Dicks I, 6.
370. Besser ist besser, sagte der Teufel, und nahm den Pfaffen bald mit.
371. Besser ist ein kleiner Schimpff, denn ein grosser Schade. – Lehmann, 84, 10.
372. Besser ist's, man bleib allein, als bei böser Borse seyn. – Pers. Rosenthal, 353.
373. Besser ist, wer besser handelt.
Lat.: Quis melior reliquo melior facto non si quo. (Reuterdahl, 818.)
Schwed.: Hwa ae baettre aen annar wtan thaen som baethre gör. (Reuterdahl, 818.)
374. Besser kommen sie nicht.
Lat.: Raro fit alterna melior pretura veterna. (Reuterdahl, 834.)
Schwed.: Si aellan aer skipta baetra. (Reuterdahl, 834.)
375. Beter is beter, sä de Jung, da streu he Zucker up'n Sirob. – Schröder, 631; Schlingmann, 739.
376. Dem ist besser, der gern esse vnd hat nicht, denn der's hat, vnd mags nicht. – Henisch, 321, 30.
377. Em Bitjen beter, as gân, sagte die alte Frau, die in einer Sänfte ohne Boden ging. – Schütze I, 98.
Eine alte Frau, die nie in einer Sänfte gesessen hatte, wollte gerne wissen, wie man sich darin befinde. Man liess sie in einer ohne Boden laufen und als man sie fragte, wie ihr der Versuch gefalle, gab sie die obige Antwort.
378. Es geht oft besser, als man glaubt.
Lat.: Flebile principium melior fortuna secuta est. (Ovid.) (Philippi I, 157.)
379. Es ist besser, daheim im Loch zu bleiben, als den Hunden den Schwanz hinzustrecken.
380. Es ist besser, denn gar nichts, sprach ein Wolf, wollt nach ein Schaf schnappen und erwischte ein Schnaken. (Oberösterreich.)
[968] 381. Es ist besser eines allein als vieler Herren Diener sein. – Petri, II, 278.
382. Es ist keim besser als daheim. – Graf III, 33.
383. Es kommt niemand besser. – Schottel, 1116a.
384. Es sol's einer nicht besser machen, als ers gelernt hat. – Petri, II, 297.
385. Es were besser, man hett nie Hochzeit gehalten. – Lehmann, 272, 9.
386. Es wird doch nicht besser, sagen die Weysen, man schleget denn mit der Schauffel oder schüppen hernach. – Mathesy, 332a.
387. Es wird nicht besser in der Welt.
Lat.: O domus antiqua, quam dispari domino dominaris. (Cicero.) (Philippi II, 63.)
388. Halt dich besser, denn du bist; so betreugstu deinen Feind. – Petri, II, 369.
389. Halte dich nicht besser als deine Gesellen.
390. Jeder will für besser gelten, als er ist.
Dän.: Hver vil boides for bedre end han er. (Prov. dan., 298.)
391. Mach's besser als der Bauer, oder, suche die Thür.
Dän.: Gjör som bonden beder, eller gak af dörren. (Prov. dan., 234.)
392. Nichts besser hie auf Erden, denn trew vnd Glaub zu aller Frist. – Eyering III, 260 u. 263.
393. Niemand kanns besser, als der es gelernet hat. – Gruter III, 72.
394. Nu ward 't bäter wer'n, söä' Ulenspegel, Ein'n karrt de Düwel schon rut. – Schlingmann, 1376.
395. 'S wird schon besser werden, sagt Dr. Oppolzer.
Im Oesterreichischen Volksfreund vom 18. April 1871 heisst es im Nekrolog des berühmten Professors Dr. Oppolzer: Sein: »'s wird schon besser werden«, ist in Wien sprichwörtlich.
396. Sei besser, als du scheinst und besser als der Bessre glaubt.
Lat.: Enitere esse opinione probatior. (Sailer, Sprüche, 52.)
397. 'T is beter hâp to, as hâp up. – Hauskalender, III.
398. Was ist besser als ein treuer Freund?
Bei Tunnicius (1129): Wat is beter dan ein truwe vrunt? (Utilius fido nihil est quod vivat amico.)
399. Wat bäter is as 'ne Lus, stäk in de Tasch un dräg na Hus. (Mecklenburg.) – Günther, III; für Altmark: Danneil, 207; für Bremen: Köster, 254; für Ostfriesland: Hauskalender, III; für Siebenbürgen: Schuster, 828.
400. Wat nich beter is, als 'ne Lus, dat bring gar nich in't Hus. (Braunschweig.)
401. Wenn man es nicht besser kan, so ist der Münch auch noch ein Mann. – Zinkgref IV, 249; Gruter III, 97.
402. Wer etwas besser machen will, als es möglich ist, macht drek.
Dän.: Vil man gjör noyet bedre end det skal, saa gjör man skarn der af. (Prov. dan., 233.)
*403. Dä hät't bäter, ass'n Drîweköter, hä brukt kein Kalw in 'n Oars to bîten. – Schlingmann, 336.
*404. Das ist besser wie ein Paar Handmanschetten.
Mit Bezug auf einen warmen Rock, ein Paar gute Handschuh. (Frischbier II, 362.)
*405. Dat öss beter, als wenn em de Hund wat schött. – Frischbier, I, 341.
*406. Er hats besser als ein Metzgerpferd, er darf kein Kälble ins fiedle beissen. (Nürtingen.)
*407. Es ist besser nichts nütze.
Ironisch von einer unangenehmen Sache, einem Unfall u.s.w.
*408. Es is better as wenn emme de Ape liuset. (Sauerland.)
*409. Es ist dannoch besser, dann gar inn die Händ geschissen. – Henisch, 1537, 26.
*410. Es ist immer noch besser als ein Beinbruch. (Köthen.)
*411. Es kann besser werden, als der Kalender prophezeit.
Dän.: Det dör blive bedre end bogen (Almanaken) spaar. (Prov. dan., 524.)
[969] *412. 'S ist besser, als in d' Apothek. (Ulm.)
Von einer Speise, die gut schmeckt.
*413. 'S ist besser als koin Kirbekuchen und de ganze Tag Wasser in de Stiefel. (Tübingen.)
Buchempfehlung
In ihrem ersten Roman ergreift die Autorin das Wort für die jüdische Emanzipation und setzt sich mit dem Thema arrangierter Vernunftehen auseinander. Eine damals weit verbreitete Praxis, der Fanny Lewald selber nur knapp entgehen konnte.
82 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro