[1780] 1. Wangeroog, de Schon1; Spiekeroog, de Kron2; Langeroog is 'n Botterfatt3; Baltrum is en Sandstatt4; Nördernee ett sück half satt5; Juist is dat Toverland6; de Börkumers melken Kojen un bruken Dreck to Brand7. – Kern, 89.
Die in dieser sprichwörtlichen Zusammenstellung enthaltene Schilderung der ostfriesischen Inseln hat ein hohes Alter; neuern Ursprungs ist die folgende (s. 2).
1) Jetzt nicht mehr die schöne, sondern die öde.
2) Leider ihrer schmückenden Edelsteine beraubt.
3) Sogenannt, weil sie noch Grünland besitzt.
4) Sie hat nur Sanddünen.
5) Jetzt isst man sich ganz satt.
6) Auf den ostfriesischen Inseln soll der Aberglaube früher in grossem Umfange geherrscht, auf der Insel Juist aber am ausgeprägtesten hervorgetreten sein, weshalb sie den Namen Joüberland erhalten hat.
7) Nicht allein die Borkumer, sondern auch die Bewohner der übrigen Inseln verbrennen getrockneten Kuhdünger, wenn sie ihn haben können.
2. Wangeroog hett 'n hoge Thore, Spiekeroog hett sîn Nâm verlor'n1, Langeroog is noch wat, Baltrum is 'n Sandstatt, up Nördernee dar gift et noh wol 'n Schlêf vull Brê; man kamen wie up Juist, sünd alle Kogen güst, un kamen wi up Börkem, dar steken es uns mit Förken.
1) Sie ist kein Spiker (Speicher) für das Festland mehr, was sie früher gewesen sein soll.