Zahl

1. Die gulden Zahl zeigt sich bei Armen immer schmal. (Fischart.)

Wortspiel mit »Zahl der Gulden« und »güldener Zahl«.


2. On zal, on Mass Gott nicht behagt.

Aus dem Rechenbuche von Henricum grammaticum, schreyber zu Erffurdt, 1518, eines Zeitgenossen des Adam Riese (s.d.).


3. Ungerade Zahl ist eine heilige Zahl.Eiselein, 654; Simrock, 11957.

Lat.: Numero Deus impari gaudit. (Eiselein, 654; Seybold, 394.)


[480] 4. Wenn die Zahl der Tische wächst, so wird es bekannt, dass sie aus den Nachbarhäusern sind.Burckhardt, 14.

Wenn jemand einen zu prächtigen Schmaus gibt, so hat er sicherlich von andern geborgt, weil im Morgenlande die Nachbarn einander bei Festen den Mangel an Gefässen, Geräthen u. dgl. ergänzen.


5. Zahlen beweisen, sagt Benzenberg.

»Eigentlich«, bemerkt Büchmann (10. Aufl., S. 83), »müsste es heissen: ›Zahlen entscheiden‹; denn dies ist der Ausdruck, der sich an vielen Stellen der Schriften des 1846 verstorbenen rheinischen Physikers und Schriftstellers Benzenberg wiederholt und dadurch volksthümlich geworden ist.«


*6. Er hilfft nur die Zahl vermehren.Eyering, II, 323.


*7. Wenn du nicht da böst, ös de Zâl nich voll. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2977.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 480-481.
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