[23] Adelung (Joh. Christoph), einer der bedeutendsten deutschen Sprachforscher. Am 8. Aug. 1732 in dem pommerschen Dorfe Spantekow, wo sein Vater Prediger war, geboren, erhielt er theils in Anclam, theils im Kloster Bergen bei Magdeburg den ersten Unterricht, worauf er in Halle studirte und 1759 am evangel. Gymnasium zu Erfurt Professor ward. Wegen Streitigkeiten zwischen der protestantischen Gemeinde und der katholischen Regierung aber persönlich bedroht, begab sich A. (1761) nach Leipzig, wo er mit Correcturen und andern literarischen Arbeiten sich mühsam seinen Unterhalt verdiente, und durch seine außerordentliche Thätigkeit es möglich machte, so viele für die deutsche Sprache höchst brauchbare Werke zu schreiben, z.B. sein »Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart« (Lpz. 1774–86, 4 Thle. und eine Hälfte des fünften), durch welches er die gängliche Regellosigkeit und Willkür in der Sprache mit großem Scharfsinn, doch dabei auch einseitig und eng beschränkte. Dasselbe gilt von seiner »Deutschen Sprachlehre«, dem »Lehrgebäude des deutschen Styls« und seiner »Anweisung zur deutschen Orthographie«. Im Jahre 1787 ward A. als Hofrath und Oberbibliothekar nach Dresden berufen. Bis zu seinem Tode, den 10. Sept. 1806, hat er diesem Amte mit rastloser Thätigkeit vorgestanden und durch sein biederes, einfaches und heiteres Wesen sich ein liebevolles Andenken gesichert. A.'s letztes Werk war der »Mithridates oder die allgemeine Sprachenkunde«, das von Vater fortgesetzt wurde.