Clapperton

[436] Clapperton (Hugh), engl. Seecapitain und einer von den kühnen Reisenden, welche bei Erforschung des Innern von Afrika ihr Leben einbüßten, wurde 1788 in Schottland geboren und erhielt eine nur dürftige Erziehung.

Am Bord eines Handelsschiffes hatte C. schon mehre Reisen zwischen Liverpool und Nordamerika gemacht, als er sich bei Unkunde der Gesetze verleiten ließ, einige Pfunde Steinsalz heimlich ans Land zu bringen, dabei aber ertappt und, um der Einsperrung zu entgehen, genöthigt wurde, als gemeiner Matrose in den engl. Seedienst zu treten. Er ward indessen bald zum Seecadet befördert, diente von 1814–17 in Nordamerika und kehrte als Lieutenant von dort nach England zurück. Hier lernte C. in Edinburg den Dr. Oudney kennen, welcher mit der afrikan. Gesellschaft in London wegen einer Entdeckungsreise ins Innere dieses Erdtheiles übereingekommen war, und erhielt die Erlaubniß, sich dem Unternehmen anzuschließen. Von Tripolis aus reisten Beide 1822 durch die Wüste von Burnu, allein Dr. Oudney starb unterwegs und nur C. gelangte bis Sakkatuh, wo ihn zwar der Sultan Bello gut aufnahm, allein nicht weiter nach W. zu reisen erlaubte. Er kehrte daher 1825 nach England zurück, ward zum Capitain ernannt und beauftragt, einen neuen Versuch zum Vordringen ins Innere von Afrika von der Bucht von Benin aus zu machen, wohin er mit mehren Begleitern und einem jungen Diener, Richard Lander (s.d.), noch im nämlichen Jahre aufbrach. Auch diesmal gelang es nur C. und Lander, durch noch von keinem Europäer bereiste Länder nach Sakkatuh vorzudringen, wo ihn aber die bestandenen Mühseligkeiten und die unbesiegbaren Hindernisse, welche der Fortsetzung seiner Reise entgegengestellt wurden, eine Krankheit zuzogen, an der er im Apr. 1827 unweit Sakkatuh starb. Landern glückte es, mit C.'s Papieren nach England zurückzukehren, wo der vielfach für die Erdkunde wichtige Inhalt derselben, mit Lander's Tagebuch vermehrt, herausgegeben wurde.