Mittelländische Meer

[159] Mittelländische Meer (das) verdankt seinen Namen seiner Begrenzung durch Europa, Asien und Afrika und hängt blos mittels der zwei M. breiten Straße von Gibraltar mit dem atlant. Meere zusammen, in der eine doppelte Strömung, oberhalb eine östl. und in der Tiefe eine westl. beobachtet worden ist. Die Gewässer des mittelländ. Meeres bedecken einen Raum von 46,000 ! M. und ihre größte Länge beträgt 515, die größte Breite 250 ! M., die größte Tiefe 980 Faden oder 4880 F. Wichtige Theile desselben sind: der Meerbusen von Lyon; der Busen von Genua oder das hetrurische Meer; der Busen von Toscana oder das tyrrhenische Meer; das ionische Meer mit den Busen von Tarent, von Patras, von Lepanto und Arta und der sieben M. breiten Straße von Otranto, welche in das adriatische Meer oder den Meerbusen von. Venedig führt; das ägäische Meer oder der griech. Archipelagus mit den Busen von Napoli, von Ägina, Salonichi und Contessa; die Dardanellen oder der Hellespont, eine Meerenge, welche ins Meer von Marmora, wie aus diesem der Bosporus in das schwarze Meer und von da die Straße von Kassa oder Feodosia ins asowsche oder faule Meer führt. Von Hauptflüssen führen der Kuban, Don, Dniepr, Dniestr, die Donau, der Po, die Rhone, der Ebro und Nil ungeheure Wassermengen dem mittelländ. Meere zu, das gleichwol nicht zunimmt, und da die Sage eines unterirdischen Abflusses desselben aller Begründung entbehrt, wahrscheinlich seines Wasserüberflusses durch starke Verdünstung sich entledigt, die ein unter seinem Boden befindlicher vulkanischer Feuerherd befördert, dessen Dasein zahlreiche vulkanische Erscheinungen hinlänglich darthun. Ebbe und Flut sind unbedeutend, die Winde sehr veränderlich; außer mehren großen Inseln (Sicilien, Sardinien, Corsica, Cypern, Kandia) umschließt es zahlreiche kleine Eilande und wird jetzt vorzüglich von franz., östr. und engl. Dampfschiffen regelmäßig nach allen Hauptrichtungen befahren.