[57] Schaffhausen, der zwölfte Canton der schweiz. Eidgenossenschaft, umfaßt 51/2 ! M. mit 30,000 Einw., welche sich zur reformirten Kirche bekennen, mit Ausnahme der katholischen Gemeinde Ramsau.
Der durch den Rhein und mehre Bäche bewässerte Boden ist hügelig und bietet ausgdehnte, sehr fruchtbare Thäler dar; der höchste Punkt ist [57] der 12,000 F. über dem Rheine liegende Randenberg. Wein- und Feldbau. Obstzucht und Viehzucht, sowie der Durchfuhrhandel sind die wichtigsten Erwerbszweige. Nach der 1831 revidirten Verfassung liegt die gesetzgebende Gewalt in den Händen eines aus 74 Mitgliedern bestehenden großen Rathes, während ein aus 24 Mitgliedern desselben [58] bestehender kleiner Rath die vollziehende Gewalt hat und die oberste Justizbehörde bildet. In den beiden Rathsversammlungen führen zwei Bürgermeister ein Jahr lang abwechselnd den Vorsitz. Der Canton stellt 466 M. zum Bundesheere und zahlt an den Bund einen Geldbeitrag von 9320 schweiz. Francs. Der Name der Hauptstadt ist gleichfalls Schaffhausen. Dieselbe liegt am Abhange eines Hügels an dem rechten Ufer des Rheins, über welchen eine 120 Schritt lange hölzerne Brücke führt. Eine frühere ausgezeichnet schöne, 364 F lange hölzerne Brücke ist 1799 von den Franzosen zerstört worden. Die wichtigsten Gebäude sind die Münster-und Johanniskirche, das neue Waisenhaus, das Kaufhaus und das Zeughaus. Auf dem Emmersberge liegt die alte Festung Unnoth oder Munoth. S. hat 7000 Einw., ein sogenanntes Collegium Humanitatis, welches durch neun Professoren gebildet wird, welche Theologie, Physik, Philosophie, Mathematik, Geschichte und alte Sprachen lehren; ein Gymnasium, eine Stadtbibliothek, Wohlthätigkeitsanstalten u.s.w. Eine Stunde von der Stadt, bei den beiden Lauffen, ist der berühmte, nebenstehend abgebildete Rheinfall bei Schaffhausen. Das Dorf und Schloß Lauffen liegt dicht am Rhein auf zürich. Gebiete, das alte Schloß Lauffen gegenüber auf einer Insel. Oberhalb der beiden Lauffen wird der Strom ungefähr 500 Schritt lang zwischen ungeheuern Felsen eingeengt, dann stürzt er auf einem Abhange, der immer steiler wird, von Fels zu Fels herab und schießt endlich von einer steilen Höhe von 80 F. bei einer Breite von 300 F. in drei Fällen herab. Nicht weit von dem Sturze, fast in der Mitte des Flusses steht ein Haus, welches durch eine Zugbrücke mit dem Ufer in Verbindung steht. Von hier aus übersieht man den Wasserfall in seiner ganzen Breite. Das Getöse, welches derselbe verursacht, ist so groß, daß man es in der Stille der Nacht zwei Meilen weit hört. Kein Schiff kann diesen Rheinfall passiren, die Güter müssen daher oberhalb desselben ausgeladen und zur Achse durch S. gebracht werden, um sie unterhalb wieder einzuschiffen. – Bei Stein am Rhein, mit 1800 Einw., Weinhandel und Rheinzoll, liegt das alte Bergschloß Steinerklinge. Der Flecken Hallau oder Unterhallau hat 5000 Einw.