[592] Verkohlen, in Kohle verwandeln, insbesondere die Kunst, dem Holze im Großen durch Feuer die Bestandtheile zu entziehen, von welchen bei der Verbrennung im Freien die Flamme herrührt und dabei aus einer vorhandenen Holzmasse die größte Menge guter Kohlen herzustellen.
Am vortheilhaftesten ist dazu nicht völlig trockenes Holz, das an geschützten Stellen im Walde auf runden, gegen die Mitte etwas höhern Plätzen in Meiler, d.h. pyramidenähnliche runde Haufen gestellt, hin und wieder wol auch um ein 8–10 F. hohes Reisigbund, die Quandelwelle als Mittelpunkt geschichtet und dann mit Rasenstücken und mit Kohlenstaub vermischter Erde, Gestübe genannt, dicht bedeckt wird. Die Quandelwelle wird nun mittels eines darüber entzündeten Feuers von kleinem Holze in Brand gesetzt und damit sich dieser abwärts zieht, werden in die Bedeckung des Meilers etwas unterhalb der Spitze einige Zuglöcher (Räume) mit dem Stiele eines Rechens gestochen. Hat sich der Brand etwa 11/2 F. nach unten verbreitet, so wird die obere Öffnung mit Rasen verschlossen und nun erst beginnt die Verkohlung, weil das Holz nicht mehr in Flammen auflodern kann. Nach 6–8 Stunden wird das von der Quandelwelle Verbrannte durch kleine Holzstücken ersetzt, die obere Reihe der Zuglöcher verschlossen und eine oder mehre Reihen anderer tiefer unten gestochen und diese Behandlung fortgesetzt, bis der Meiler ganz verkohlt ist. Sodann werden alle Öffnungen verstopft und nach einigen Tagen das Abräumen der Decke und der Kohlen von oben begonnen. Letzteres sollte stets gegen Abend geschehen, um desto leichter wahrnehmen zu können, ob etwa eine und die andere Kohle noch glüht. Da Holz durch Verkohlung ungefähr 2/3 des Umfangs und 4/5 des Gewichts seiner Masse verliert, ohne daß die erhaltene Kohle, wurde sie gut bereitet, an Hitzkraft dem rohen Holze sehr nachsteht, so wird der Transport großer Massen von Feuerung für Hütten- und Hammerwerke dadurch sehr erleichtert.