[1007] Kordillēren (spr. -dilj-, d.h. Bergketten), Cordilleras de los Andes, auch bloß Anden, in weiterm Sinne das ganze Gebirge im W. Amerikas [Erdkarten I, 1 u 2, sowie Karten: Nordamerika I und Südamerika I und I, 2 u. 4], richtiger aber nur das Kettengebirge vom Kap Froward bis zum Karib. Meere; nächst dem Himalaja das höchste Gebirge der Erde, über 7000 km lg. Fall nach O. weniger steil als nach W. Pässe meist über 3000 m hoch. 56 Vulkane, darunter 26 tätig, häufige Erdbeben. Großer Reichtum an Metallen, bes. Silber und Kupfer. Schneegrenze im S. 1200-1600, in der Mitte 5000-5900, unter dem Äquator 4700, im N. 4500-4700 m hoch. Die K. gehen vom Kap Hoorn erst westnordwestl. durch Feuerland (Monte Darwin 2l00 m), dann an Höhe rasch zunehmend auss Festland über in nördl. Richtung, reich an Vulkanen (Maipo 5336 m), teilen sich beim Aconcagua, dem höchsten Berge Amerikas überhaupt (7040 m), in zwei gewaltige Hochebenen (Despobladoplateau, 3400 m im S., und Hochland von Bolivia, 3680-4200 m in N.) umschließende und mehrfach durch Querzüge (die sog. Knoten oder Cerros von Apolobamba, von Pasco, von Loja, von Pasto) verbundene Ketten, deren westl. zahlreiche Vulkane (Copiapó 6072 m, Sajama 6415 m, Huallatiri 6000 m), deren östl. nichtvulkanische Gipfel (Sorata 6617 m, Illimani 6410 m, Huaina Potosi 6150 m) trägt; diese Zweiteilung geht sogar im nördl. Peru in eine Dreiteilung (Längstäler des Marañon und Huallaga) über; dagegen bestehen die das Hochland von Quito einschließenden K. von Ecuador wieder aus zwei Ketten, welche beide eine große Menge durchweg vulkanischer Schneegipfel tragen (Sangay 5323 m, Cotopaxi 5943 m im O., Chimborasso 6310 m, Iliniza 5305 m im W.). Mit der Vereinigung (Scharung) dieser beiden Ketten bei Pasto beginnen die K. von Kolumbien, und zwar dreigespalten durch die Täler des Magdalena und Cauca; die westl. niedere Kette und die mittlere höchste (Nevado de Huila 5700 m, Tolima 5616 m und Ruiz 5600 m, letztere Vulkane) verlaufen in die Tiefebene des Magdalena, die östl. Kette biegt nach NO. um und endigt in zwei Ästen, der Sierra de Perija (2800 m) und der Sierra Nevada de Merida (4700 m) in Venezuela. Kordillereneisenbahnen s. Beilage: ⇒ Eisenbahnen.