Fledermäuse

[588] Fledermäuse, Flattertiere, Handflügler (Chiroptĕra), Ordnung der Säugetiere mit Flughaut zwischen den vordern, mit verlängerten Zehen ausgestatteten, meist auch zwischen den hintern Gliedmaßen und Rumpf, zwei brustständigen Zitzen und allen drei Zahnarten. Nächtliche Tiere, teils von Früchten, teils von Insekten lebend, wonach sie in Fruchtfresser (Frugivŏra) und Insektenfresser (Insectivŏra) eingeteilt werden. Letztere zerfallen in Blattnasen (Phyllorhīna), Nasenlöcher mit häutigem Anhang umgeben, und Glattnasen (Gymnorhīna), ohne diesen. Fruchtfresser: Flederhund (fliegender Hund, fliegender Fuchs, Kalong, Pterŏpus edūlis Geoffr.), im Ind. Archipel, namentlich auf Java, Fleisch eßbar; Nachthund (Cynonyctĕris), Ägypten, Nubien. Blattnasen: Vampyr (Vampўrus oder Phyllostŏma spectrum Geoffr.), Guayana und Zentralamerika, frißt Insekten, Früchte, saugt kein Blut, wie einige andere Blattnasen bei Rindern, Pferden etc.; große Hufeisennase (Rhinolŏphus ferrumequīnum Schreb.), bei uns gern in Höhlen, Kellern etc.; kleine Hufeisennase (R. hippocrēpis Bonap.), geht weiter nördlich. Glattnasen: Ohren-F. (Großohr, Plecōtus aurītus Geoffr.), mit ungeheuern, zusammenfaltbaren Ohren; Mops-F. (Breitohr, Synōtus barbăstellus Schreb.), seltener als vorige; frühfliegende F. (große Speckmaus, Vesperū go noctŭla Schreb.); Zwerg-F. (V. pipĭstrellus Schreb.), kleinste Form; gemeine F. (gemeine Speckmaus, Vespertilĭo murīnus Schreb.), abends spät fliegend, nützen durch Insektenvertilgung.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 588.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: