[396] Phantasīe (grch.), Einbildungskraft, die Tätigkeit, wodurch Bilder von Gegenständen in der Seele entstehen, ist reproduktīv, insofern sie gemachte Wahrnehmungen wieder vergegenwärtigt, produktiv, schöpferisch, wenn sie neue Gebilde selbständig erzeugt; letztere leistet das Höchste in den schönen Künsten. In der Musik (ital. Fantasia) ein Tonstück in freier Form, auch eine improvisierte Komposition. Phantasieren, sich lebhaften Vorstellungen überlassen, auch s.v.w. delirieren; in der Musik: über ein beliebiges Thema seine augenblicklichen Empfindungen auf einem Instrument vortragen. – Vgl. Frohschammer (1877), Schmidkunz (1889), Ribot (deutsch 1902).