Széchényi

[798] Széchényi (spr. ßéhtschehnji), Stephan, Graf von, ungar. Patriot, geb. 21. Sept. 1792 zu Wien, um den geistigen und industriellen Fortschritt Ungarns hochverdient, 1848 ungar. Minister für öffentliche Arbeiten, verfiel in demselben Jahre in Geisteszerrüttung, erschoß sich 8. April 1860 zu Döbling. – Biogr. von Kecskeméthy (1866), Lónyay (1875). – Sein Sohn Béla, Graf S., Forschungsreisender, geb. 3. Febr. 1837 zu Budapest, bereiste 1863 Amerika (»Meine amerik. Reise«, Pest 1865, ungar.), 1865 Algier, 1877-80 Indien, Japan, Java, Borneo und einen Teil von China (Reisebericht von seinem Begleiter Kreitner: »Im fernen Osten«, 1881), Dez. 1900 Kronhüter. – Emerich, Graf von S., Neffe des vorigen, geb. 15. Febr. 1825 in Pest, 1878-92 österr.-ungar. Botschafter in Berlin, gest. 11. März 1898 in Pest. – Andor S., Enkel von Stephan S., geb. 1. Aug. 1865 zu Budapest, bereiste 1888-90 die Südseeinseln, 1890 Somalland, ging 1891-93 durch Rußland, Persien und Belutschistan nach Ostindien und China.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 798.
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