Deïphobe (Mythologie)

[101] Deïphobe (Mythologie). Eine Tochter des Glaukos, schön, sittsam und züchtig, so daß sie selbst der Liebeswerbung Apollon's widerstand, obgleich er ihr so viele Lebensjahre zusicherte, als sie eben Sandkörner in der Hand hatte. Jahrhunderte lang blieb sie nun Jungfrau und Priesterin des Apollon und der Trivia (Hekate) im Tempel zu Cumä, aber ihre Reize waren erblichen, denn sie hatte vergessen, um ewige Jugend zu bitten. So fand und sah sie Aeneas, als sie schon 700 Jahre zurückgelegt und noch 300 Jahre zu leben hatte. Sie ist die cumäische Sibylle; durch ihre Hilfe stieg Aeneas zur Unterwelt hinab, wo er den Schatten seines Vaters wiederfand und auch den der Dido, die sich um seinetwillen freiwillig den Tod gegeben hatte.

–ch–

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Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 101.
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