Tamarinde (Botanik)

[9] Tamarinde (Boatnik), zu den Hülsenpflanzen gezählt, ein in Ostindien einheimischer Baum, von dem es auch eine Abart in Westindien gibt. Er wird so groß wie ein Nußbaum und der Stamm hält drei Fuß im Durchschnitt. Die Blüthen erscheinen strausweise, 5–6 Zoll lang. Die Frucht ist eine braune Schote, welche ein graues Mark und 3–4 knochenharte braune, wie Bohnen gestaltete Samenkörner enthält. Dieses Mark hat einen angenehm säuerlichen Geschmack, und wird in Indien meistens unreif eingemacht. Von den reifen Früchten ißt man es roh, auch dient es in der Medicin[9] als gelindes Abführungsmittel. Die Holländer bereiten in Ostindien ein kühlendes Getränk davon. Gereinigt enthält das Mark ein wesentliches, dem Weinstein ähnliches Salz, das sich bisweilen in Krystallen an den Zweigen des Baumes ansetzt, und in Faul- und Gallenfiebern von großem Nutzen sein soll.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 9-10.
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