Lied

[764] Lied (frz. chanson. ital. canzone), lyrische Dichtung, einfach in Ausdruck u. Form, ist zum Gesange bestimmt; man unterscheidet 1) geistliche od. Kirchen-L.er (s. d. Art. Ambrosius, Gregor I., Hymne, Kirchenmusik, christliche Poesie), welche Verherrlichung des Gottesdienstes sowie heiliger Personen, Handlungen u. Gegenstände bezwecken; 2) weltliche L.er, deren Hauptzweck gesellige Unterhaltung u. deren Krone das Volks-L. ist. Beide Hauptarten zerfallen wieder in verschiedene Unterabtheilungen. Die Zahl der guten L.erdichter blieb verhältnißmäßig gering. Unter den Kirchen-L.erdichtern der neuern Zeit ragen hervor: Luther, Speratus, Decius, Spee, Scheffler, Gerhardt, Heermann. I. Neander (st. 1680), G. Neumark; s. d.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 764.
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