Kategorie: Sprichwort (25.762 Artikel)
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
Oberkategorien: Literaturgattung | Sprache | Texttyp

Rache [Wander-1867]

1. Auf Rach' folgt Ach. – Körte, 4876; Körte 2 , 6109; Simrock, 8060; Frost , 140. 2. Blinde Bache , schlimme Sache . Lat. : Saepe vindicta obfuit. ( Philippi, II, 163. ) 3. Der rache seind die Händ ans Hertz gebunden. – Lehmann, 590, 7; Sailer, 174 ...

Sprichwort zu »Rache«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.

Rächen [Wander-1867]

1. Der alles will rächen, manu bellatoria, Simsonskräffte werden jhm gebrechen, nec erit victoria. – Zinkgref, IV, 395; Simrock, 8065. Dän. : Hvo som vil hevne sig, skal vare sig. ( Prov. dan., 288. ) 2. Ehe man sich rächt, soll man das Vaterunser zehnmal ...

Sprichwort zu »Rächen«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.

Rachen (Subst.) [Wander-1867]

Rachen (Subst.). 1. Der Rachen des Wolfs ist roth, wenn er auch kein Schaf zerrissen hat. *2. Auss dem rachen reissen. – Franck, II, 45 a . *3. Einem den Rachen schmiren. – H. Sachs, III, LXXXIII, 2. *4. Einen in den Rachen des ...

Sprichwort zu »Rachen (Subst.)«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
Rachen (Verb.)

Rachen (Verb.) [Wander-1867]

Rachen ( Verb .). * Wo mi dat racht 1 . ( Pommern . ) 1 ) Wie mich das kratzt! Als müsste mit dem stärkern Ausdruck, als kitzeln (ketteln), auch ein höherer Grad der Annehmlichkeit gedacht werden. Ausdruck der Schadenfreude = das freut mich tüchtig. Aber auch, besonders bei ...

Sprichwort zu »Rachen (Verb.)«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1452.
Rachenputzer

Rachenputzer [Wander-1867]

* Einen Rachenputzer nehmen. Branntwein oder schlechten Wein trinken. Im südwestlichen Deutschland üblich und auch von dort nach Pennsylvanien verpflanzt. »Der Rachenputzer hat die gute Eigenschaft , dass er den Schleim und alles abführt, thut aber noth, dass einer, der mit diesem Wein ...

Sprichwort zu »Rachenputzer«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1453.
Rachgier

Rachgier [Wander-1867]

1. Es ist keine rachgier vber der feinde rachgier. – Henisch, 1053, 34. 2. Rachgier gibt bösen Lohn . – Petri, II, 508.

Sprichwort zu »Rachgier«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1453.
Rachull

Rachull [Wander-1867]

* Er ist ein Rachull. – Frischbier 2 , 3049. Rachullen = gierig sein.

Sprichwort zu »Rachull«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1453.
Racken

Racken [Wander-1867]

Racken , s. ⇒ Raken .

Sprichwort zu »Racken«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1453.

Racker [Wander-1867]

*1. Dat di de Racker hale. – Eichwald, 1569; Dähnert, 372 b . Racker = Mensch , Bursche , aber auch Abdecker, Henker , wie Name für Mandelkrähe (Coracias garrula). Nach Briefen von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense (3. Aufl., S. 174) bediente sich der ...

Sprichwort zu »Racker«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
Rackerlatein

Rackerlatein [Wander-1867]

* Rackerlatein reden. – Weinhold, 51.

Sprichwort zu »Rackerlatein«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1454.
Rackern

Rackern [Wander-1867]

Woräm rackerscht te dich? Te messt jo doch îsst schtärwen. ( Siebenbürg.-sächs. ) – Schuster , 540. Meist ironisch gebraucht.

Sprichwort zu »Rackern«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1454.

Rad [Wander-1867]

1. An einem Rade , das sich dreht, wächst kein Moos . Holl. : Daar wast geen mos aan een' draaijenden molenkam. ( Harrebomée, II, 104 b . ) 2. Ans Rad hängt sich Dreck , wie Rost ans Eisen . Dän. : Der hænger altid skarn ved hiulet og ...

Sprichwort zu »Rad«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
Rädchen

Rädchen [Wander-1867]

1. Rädchen, die am meisten schnurren, machen das wenigste Garn . *2. Et fêlt em a Râdchen. – Frommann, V, 32, 35. Um auszudrücken, dass jemand ein geistig sehr beschränkter, einfältiger, dummer Mensch oder, dass es sonst in seinem Kopfe nicht ganz ...

Sprichwort zu »Rädchen«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1456-1457.
Rade

Rade [Wander-1867]

1. Die Rade sagt: Ich lasse den Bauer nicht verhungern und wenn ich hundert Aeste treiben soll. Mit Bezug auf die grosse Ausbreitung und Vermehrung der Rade. 2. Je mehr Raden, je weniger Korn . 3. Rad' und Tresp' hält den Bauer ...

Sprichwort zu »Rade«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1457.
Rädel

Rädel [Wander-1867]

*1. E hot a Radel zu viel. Ist nicht recht im Kopfe , hat einen Schuss , einen Sporn . *2. Er führt dus Rädel. ( Jüd.-deutsch. Warschau. ) Steht an der Spitze , leitet die Sache . *3. Es is ihm 's Radl laufend wor'n ...

Sprichwort zu »Rädel«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1457.
Rädelsführer

Rädelsführer [Wander-1867]

1. Wir sind alle Rädelsführer, sagte der Bauer, als der Gensdarm nach dem Rädelsführer fragte. *2. Der Rädelsführer sein. – Eiselein, 518; Richard , 392, 10; Wurzbach II, 293. Einige Scharen Bauern im Bauernkriege (1525) hatten Fähnlein mit einem Glücksrade . Die Form desselben ...

Sprichwort zu »Rädelsführer«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1457-1458.
Rädern

Rädern [Wander-1867]

* Einen redern vnd edern. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXIIII a .

Sprichwort zu »Rädern«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1458.
Rädlein

Rädlein [Wander-1867]

1. A so lang dus Rädel dreht sich, dreht es sich. ( Jüd.-deutsch. Warschau. ) Von unsoliden Geschäften . So lange das Räderwerk im Gange ist, merkt man den Schwindel nicht. Im Talmud wird das Glück mit einem kreisenden Rade verglichen. 2. Das ...

Sprichwort zu »Rädlein«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1458.
Rädleinführer

Rädleinführer [Wander-1867]

* Es ist der Rädlinführer. – Franck, Weltbuch, CLVII a .

Sprichwort zu »Rädleinführer«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1458.
Radschen

Radschen [Wander-1867]

*1. Du böst wol von Radsche, wo se de Flinse op ênn Sîd backe. – Frischbier 2 , 3055. *2. Er öss von Radsche, wo se de Wagens op êne Sîd schmêre. Das Dorf Radschen, Kirchspiel Kussen , Kreis Pillkallen, ist so gebaut, dass ...

Sprichwort zu »Radschen«. Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1458.

Artikel 17.185 - 17.204

Buchempfehlung

Jean Paul

Titan

Titan

Bereits 1792 beginnt Jean Paul die Arbeit an dem von ihm selbst als seinen »Kardinalroman« gesehenen »Titan« bis dieser schließlich 1800-1803 in vier Bänden erscheint und in strenger Anordnung den Werdegang des jungen Helden Albano de Cesara erzählt. Dabei prangert Jean Paul die Zuchtlosigkeit seiner Zeit an, wendet sich gegen Idealismus, Ästhetizismus und Pietismus gleichermaßen und fordert mit seinen Helden die Ausbildung »vielkräftiger«, statt »einkräftiger« Individuen.

546 Seiten, 18.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon