Drahtarbeiten

[17] Drahtarbeiten, die aus Draht hergestellten Gegenstände, wie sie im Haushalt und in allen Industriezweigen Verwendung finden, z.B. Haken, Oesen, Klammern, Krampen, Kistengriffe, Schaumschläger, Haarsiebe (s. Drahtgewebe), Kleiderhaken, Korkenzieher, Drahtbürsten (s.d.). Die Herstellung erfolgt von Hand, in den meisten Fällen jedoch durch besondere Maschinen. Die Maschinen schneiden von dem stoßweise vorgeschobenen Draht die erforderlichen Stücke ab, biegen und drehen sie und spitzen gegebenenfalls die Enden an. Die Verbindung mehrerer Teile geschieht mein. durch Lötung.

Haken und Oesen (Fig. 1 und 2) können mit den Maschinen (Fig. 3 und 4) von Malmedie & Co., Maschinenfabrik A.-G. in Düsseldorf-Oberbilk, hergestellt werden. In der Minute fertigen diese Maschinen etwa 100 Haken oder Oesen. Fig. 5 und 6 zeigen Haken und Oesen mit Quersteg, auf ähnlichen Maschinen hergestellt. Die Querstege haben den Zweck, dem Gegenstand eine größere Festigkeit zu geben, und dienen auch zur Befestigung. Haken werden auch mit einer federnden Kröpfung hergestellt (Fig. 7), um ein unbeabsichtigtes Herausgleiten der Oese zu verhindern.

Fig. 8 und 9 zeigen Maschinen zur Herstellung von stärkeren Haken und Oesen (Fig. 10 und 11) derselben Firma. Die Leistung beträgt für Oesen (Fig. 9) etwa 60 Stück, für Haken[17] (Fig. 8) etwa 50 Stück pro Minute. Fig. 12 und 13 veranschaulichen Oesen zum Befestigen in Schuh-, Manschettenknöpfen u. dergl. Weitgehende Verwendung finden die Schnallen (Fig. 14–20). Fig. 21 und 22 zeigen die Teile einer Schnalle für Gürtlereizwecke, wobei der Schnallenstift (Fig. 21) durch Umbiegen an der Oese (Fig. 22) befestigt wird. Fig. 23 und 24 zeigen Verbindungsstücke und Abzweigstücke für Geschirre u. dergl., während Fig. 25 und 26 einfache Gürtelösen für Gürtelschlösser darstellen. Fig. 27 bis 29 sind Oesen und Ringe für Zuggardinen, Fig. 30 ein Splint, Fig. 31–33 Haken für Bettgestelle u. dergl., Fig. 34–36 Winkelhaken und Oesen mit Holzschraubengewinde, Fig. 37 und 38 Haken für Dachsparren zum Einhängen und Beteiligen von Leitern. Riegelhaken und Oesen für den allgemeinen Gebrauch zeigen Fig. 39 und 40,[18] Ueberwurfbügel für Kisten und Türverschlüsse Fig. 41 und 42, einen Kistengriff Fig. 43, Befestigungsklammern für Papier u. dergl. Fig. 44 und 45. Einen großen Verwendungszweig bilden Ketten (s.d.) (Fig. 46–51) für Uhren, Anhänger, Jalousieketten, Stege u. dergl. Maschinen zur Herstellung von Panzerketten sowie zur Herstellung von Band- oder Doppelketten s. in [1]. Die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen schwankt zwischen 30 und 110 Gliedern in einer Minute je nach Größe derselben und Stärke des Drahtes. Fig. 52 zeigt eine Maschine [1] für die Herstellung von Haarnadeln (s. Nadeln) (Fig. 53–55), während die Maschine Fig. 56 zur Herstellung von Krampen (Fig. 57–59) dient. Aehnliche Maschinen (für Spiralfedern) s. Drahtgewebe. Fig. 60 zeigt eine Sprungfeder für Polstermöbel und Matratzen. Zu erwähnen sind ferner Nägel (s.d.), Nieten und Schrauben (s.d.) sowie die von G. Pickhardt in Bonn hergestellten Riemen und Gurte (Fig. 61 und 62), die statt Lederriemen für Kraftübertragungszwecke, Transportbänder und ähnliche Zwecke Verwendung finden; ferner Drahtbügel für Flaschenverschlüsse und Drahtschlingen zum Festhalten der Pfropfen bei Champagnerflaschen u. dergl. In D.R.P. Nr. 130342 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Drahtgegenständen für die Schuhwarenindustrie beschrieben. Hierbei werden die Drahtgegenstände mit einem Ueberzuge aus Kopalfirnis, gegebenenfalls unter Zusatz von Beinschwarz, versehen, um ein Rosten zu verhindern. Ferner s. D.R.P. Nr. 122890 von Meier, Roth & Pastor, Köln a. Rh. (Maschine zur Herstellung von Drahtketten), D.R.P. Nr. 100900 von Kraft & Schüll in Düren, Rhld. (Maschine zur Herstellung von Drahtstegen für Holzjalousien), D.R.P. Nr. 133015 von Felten & Guilleaume, Carlswerk, A.-G., Mülheim a. Rh. (Maschinen zur Herstellung von Drahtketten mit U-förmig gebogenen Gliedern).


Literatur: [1] Katalog Malmedie & Co., Maschinenbau-A.-G.Düsseldorf-Oberbilk.

Dalchow.

Fig. 1., Fig. 2.
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Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6., Fig. 7.
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Fig. 8., Fig. 9., Fig. 10., Fig. 11., Fig. 12., Fig. 13., Fig. 14., Fig. 15., Fig. 16., Fig. 17., Fig. 18., Fig. 19.
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Fig. 20., Fig. 21., Fig. 22., Fig. 23., Fig. 24., Fig. 25., Fig. 26., Fig. 27., Fig. 28., Fig. 29., Fig. 30., Fig. 31., Fig. 32., Fig. 33., Fig. 34., Fig. 35., Fig. 36., Fig. 37., Fig. 38., Fig. 39., Fig. 40., Fig. 41., Fig. 42., Fig. 43.
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Fig. 46., Fig. 47., Fig. 48., Fig. 49., Fig. 50., Fig. 51., Fig. 56., Fig. 57., Fig. 58., Fig. 59.
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Fig. 52., Fig. 53., Fig. 54., Fig. 55., Fig. 60., Fig. 61.
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Fig. 62.
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Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 17-19.
Lizenz:
Faksimiles:
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