Walkfett [1]

[831] Walkfett. In der Textilindustrie fallen Seifenwasser beim Abkochen der Seide, beim Entfetten der mit Spicköl gefetteten Wolle, bei der Walke von Tuchen u.s.w. ab. Diese Wasser wechseln in Zusammensetzung und Beschaffenheit je nach der Art der Seifen, die zum Abkochen oder Entfetten verwandt wurden.

Das durch Ansäuren mit Schwefelsäure daraus gewonnene Fett geht im allgemeinen unter dem Namen Walkten. Es bildet eine dickflüssige, ölige Masse von brauner bis schwarzer Farbe und unangenehmem Geruch. Es findet in der Seifenfabrikation, namentlich bei Herstellung von Textilseifen Verwendung. Durch Destillation mit überhitztem Wasserdampf wird aus dem Walkfett[831] eine helle Fettsäure erhalten, die im Handel den Namen festes, weißes Olein führt, das ebenfalls von den Seifenfabriken verarbeitet wird. Meist enthalten die Wallseite, sowohl roh wie destilliert, größere Mengen von unverseifbaren Stoffen, die bei der Verarbeitung auf Seife sehr störend wirken.


Literatur: [1] Deite, Handbuch der Seifenfabrikation, Bd. 1, 3. Aufl., S. 167, Berlin 1906. – [2] Ubbelohde und Goldschmidt, Handb. d. Chemie und Technologie der Oele u. Fette, Bd. 3, S. 555, Berlin 1911.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 831-832.
Lizenz:
Faksimiles:
831 | 832
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Lueger-1904: Walkfett [2]