[216] Ajwasówskij, 1) Gawriil Konstantinowitsch, russ. Orientalist, geb. 22. Mai 1812 in Feodosia auf der Halbinsel Krim, aus armenischer Familie, studierte im Kloster der Mechitaristen zu St. Lazarus bei Venedig, wirkte dann daselbst als Lehrer der orientalischen Sprachen, der Philosophie und Theologie, wurde 1848 Studiendirektor am armenischen Kloster zu Paris und gründete später das neue armenische Kloster zu Grenelle bei Paris. Er schrieb in armenischer Sprache einen »Abriß der Geschichte Rußlands« (Vened. 1836) und eine »Geschichte des türkischen Reiches« (das. 1841, 2 Bde.). Auch war er Hauptmitarbeiter an Auchers großem armenischen Wörterbuch und gab eine armenische wissenschaftliche Zeitschrift: »Pozmaweb« (»Polyhistor«), und eine armenisch-französische Revue: »La colombe du Massis« (Par. 1855), heraus.
2) Iwan Konstantinowitsch, russ. Marinemaler, Bruder des vorigen, geb. 7. Juli 1817 in Feodosia, gest. daselbst 2. Mai 1900, war seit 1833 Schüler der Petersburger Akademie, bildete sich dann weiter unter Tannen und dem Schlachtenmaler Sauerweid (gest. 1844) und bereiste einen großen Teil Europas und des Orients. In seinen Marinen zeigte er eine glückliche Erfindungsgabe, eine große Virtuosität in der Wiedergabe der Töne des Wassers und der Bewegung der Wellen sowie eine elegante Pinselführung; aber fast immer strebte er nach glänzendem, oft krassem Effekt in der Beleuchtung, wodurch sein Kolorit grell und unharmonisch wurde. Die Darstellung der aufgeregten Elemente gelang ihm weniger als die des ruhigen Meeres. Zu den bedeutendsten seiner Effektbilder gehören: Mondscheinlandschaft in der Krim, Sonnenaufgang in Venedig, Sonnenuntergang am [216] Schwarzen Meer, Ansicht von Kertsch, Sonnenaufgang über dem Meere, die Schöpfung und die Sündflut (die beiden letztern im Museum der Eremitage zu Petersburg), Konstantinopel im Mondschein und andre aus dem Kaukasus und Armenien.