Althaus

[390] Althaus, Theodor, Schriftsteller, geb. 26. Okt. 1822 in Detmold, gest. 2. April 1852 in Gotha, studierte in Bonn, Jena und Berlin, veröffentlichte 1845 mehrere freireligiöse Schriften, lebte 1847 als Schriftsteller in Leipzig, wo er die »Märchen aus der Gegenwart« (Leipz. 1847) schrieb, und wurde 1848 Redakteur der »Weser-Zeitung«, dann der »Zeitung für Norddeutschland« in Hannover. Infolge eines zur bewaffneten Durchführung der Reichsverfassung auffordernden Artikels wurde A. 1849 zu zweijährigem Gefängnis verurteilt, 1850 begnadigt. In der Hast schrieb er das Buch »Aus dem Gefängnis« (Barmen 1850), eine Darstellung seiner Ideale. A. Gesundheit war aber gebrochen. Seine schwungvollen Gedichte wurden 1853 als Manuskript gedruckt; viele befinden sich in der Biographie: »Theodor A., ein Lebensbild« (Bonn 1888), die sein Bruder Friedrich A. verfaßte. Dieser, geb. 14. Mai 1829 in Detmold, lange als Professor der deutschen Literatur und Sprache in London tätig, gest. 7. Juli 1897 in Hampstead, veröffentlichte »Englische Charakterbilder« (Berl. 1870, 2 Bde.), eine Übersetzung von Forsters »Dickens-Biographie« und gab 1892 die »Römischen Tagebücher« von Ferd. Gregorovius heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 390.
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