[558] Anschütz, 1) Heinrich, Schauspieler, geb. 8. Febr. 1785 in Luckau, gest. 29. Dez. 1865 in Wien, bezog 1804 die Universität Leipzig, wo die Gastvorstellungen Ifflands, Eßlairs und Wolffs die Neigung, sich für die Bühne auszubilden, weckten. Nachdem er 1807 als Adolf v. Klingsberg die Bühne zuerst in Nürnberg betreten hatte, war er von 181121 in Königsberg, Danzig und Breslau tätig und folgte dann einem Ruf an das Hofburgtheater zu Wien, wo er lange als Regisseur fungierte. Früher im Fach der Heldenrollen ausgezeichnet, gab er später mit gleichem Erfolg Heldenväter und Charakterrollen. Tiefe und wahre Auffassung zeichneten sein Spiel aus. Vgl. seine Selbstbiographie: »Heinr. A., Erinnerungen aus dessen Leben und Wirken« (Wien 1866). Sein Sohn Roderich A., geb. 24. Juli 1818 in Breslau, gestorben als österreichischer Staatsbeamter 26. Mai 1888 in Mödling bei Wien, schrieb mehrere Dramen.
2) August, Rechtsgelehrter, geb. 9. Jan. 1826 in Suhl, gest. 3. Aug. 1874 in Bad Soden, war nacheinander Professor in Bonn, Greifswald und seit 1862 in Halle. Er schrieb: »Die Lombarda-Kommentare des Ariprand und Albertus« (Heidelb. 1855); »Über die Erbfolge in die neuvorpommerschen und rügenschen Lehngüter« (Halle 1864); »Summa legis Longobardorum« (das. 1870); »Kommentar zum allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuch« (mit v. Völderndorff, Erlang. 186773, 3 Bde.) u.a.[558]