Aspergillus

[881] Aspergillus Micheli, Pilzgattung aus der Ordnung der Askomyzeten. Die Sporenschläuche entstehen im Innern kleiner kugeliger, rings geschlossener Fruchtkörper (Perithezien) und werden bei der Reife durch Zerfall der Fruchtkörperwand (Peridie) frei. Die Perithezienbildung tritt verhältnismäßig selten ein und ist für manche Arten noch unbekannt. Eine reichlichere Vermehrung erfolgt durch Konidien, die an zahlreichen, von dem blasenförmig aufgetriebenen Ende aufrechter Aste ausstrahlenden kurzen Stielzellen (Sterigmen) in langen Ketten abgeschnürt werden. Die A. – Arten bilden meistens auf toten organischen Körpern, namentlich Obst, Brot, Mist, schimmelartige Überzüge und werden wegen der Gestalt der Konidienträger als Kolbenschimmel bezeichnet. A. herbariorum Fisch. (graugrüner Kolbenschimmel) bildet graugrüne bis olivgrüne Überzüge auf feucht liegenden Pflanzenteilen, besonders auf eingemachten Früchten. A. fumigatus de By. bildet schmutzig braungrüne Rasen und verursacht auf keimender Gerste eine Erhitzung derselben bis auf 60°. A. oryzae Cohn wird in Japan bei der Herstellung des Reisweines (Saké) und der Sojasauce technisch verwendet. Viele Arten von A. können bei Menschen und Tieren, wenn ihre Sporen in den Atmungsorganen oder im Gehörgang zur Keimung gelangen, Erkrankungen (Aspergillusmykosen) hervorrufen. Vgl. Wehmer, Die Pilzgattung A. in morphologischer, physiologischer und systematischer Beziehung (Genf 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 881.
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