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[535] Bücher, Karl, Nationalökonom, geb. 16. Febr. 1847 zu Kirberg im Regbez. Wiesbaden, studierte in Bonn und Göttingen Philologie und Staatswissenschaften, war 1872–78 im Lehrfach, hierauf in der Redaktion der »Frankfurter Zeitung« tätig, habilitierte sich 1881 in München, wurde 1882 Professor an der Universität zu Dorpat, 1883 in Basel, 1890 in Karlsruhe, 1892 in Leipzig. Er schrieb: »Die Aufstände der unfreien Arbeiter 143–129 v. Chr.« (Frankf. a. M. 1874); »Die Frauenfrage im Mittelalter« (Tübing. 1882); »Die Arbeiterfrage im Kaufmannsstand« (Berl. 1883); »Die Bevölkerung von Frankfurt am Main im 14. und 15. Jahrhundert« (Tübing. 1886, Bd. 1); »Frankfurter Buchbinderordnungen vom 16. bis 19. Jahrhundert« (das. 1888); »Basels Staatseinnahmen und Steuerverteilung 1878 bis 1887« (das. 1888); »Die Bevölkerung des Kantons Baselstadt am 1. Dez. 1888« (Basel 1890); »Die Wohnungsenquete in der Stadt Basel vom 1.–19. Febr. 1889« (das. 1891); »Die gewerblichen Betriebsformen in ihrer historischen Entwickelung« (Karlsr. 1892); »Die Entstehung der Volkswirtschaft« (6 Vorträge, Tübing. 1893, 3. Aufl. 1901); »Arbeit und Rhythmus« (3. Aufl., Leipz. 1900). Auch besorgte er eine deutsche Ausgabe von Laveleyes »Ureigentum« (Leipz. 1879), wobei er jedoch neben vielen kleinern Zusätzen fünf Kapitel selbständig hinzufügte.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 535.
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