Baghalpur

[266] Baghalpur, Division der britisch-ind. Provinz Bengalen, zwischen 23°45´-26°35´ nördl. Br. und 85°40´-88°35´ östl. L., 53,121 qkm groß mit (1901) 8,721,484 Einw., wovon über 6 Mill. Hindu, 13/4 Mill. Mohammedaner, 8000 Christen, 800,000 Urbewohner. Das nur im S. hügelige, sonst ebene Land wird von W. nach O. vom Ganges und dessen zahlreichen beiderseitigen Zuflüssen durchströmt. Der nördliche Teil erstreckt sich in fruchtbaren, wohlangebauten Ebenen nach N. bis zum sumpfigen Tarai (s. d.). Dagegen ist der südliche bergige Teil meist bedeckt mit undurchdringlichem Dickicht, von Tigern und Elefanten bevölkert, während in den schmalen Tälern die Santal, Kol u. a. ihre primitiven Kulturen pflegen. Das Klima ist heiß und ungesund, Malaria und Cholera herrschen besonders in der nördlichen Hälfte; Hungersnöte haben sich mehrfach wiederholt. Von Mineralien finden sich viel silberhaltiger Bleiglanz, Antimon, Kupfer, Eisen, doch werden sie wenig ausgebeutet. Hauptprodukt ist Reis, dann Weizen, Mais, Hirse, Erbsen, Ölsaat, Indigo, die in Menge ausgeführt werden. Eisenbahnen durchschneiden das Land in mehreren Richtungen. B. zerfällt in fünf Distrikte: B. (11,054 qkm mit [1891] 2,032,696 Einw.), Santal Parganas, Maldah, Monghyr und Purniah. Die gleichnamige Hauptstadt, rechts am Ganges und an der Eisenbahn Kalkutta-Dehli, 48 m ü. M., hat (1901) 75,273 Einw. (2/3 Hindu, 1/3 Mohammedaner).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 266.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: