[850] Biermann, 1) Karl Eduard, Maler, geb. 26. Juli 1803 in Berlin, gest. daselbst 16. Juni 1892, war erst Porzellanmaler und dann bei den von Schinkel geleiteten Dekorationsmalereien beschäftigt. bis er sich der Landschaftsmalerei zuwendete. Die Alpenwelt regte ihn zu seinen Hauptproduktionen an. 1834 stellte er eine Aussicht auf Florenz aus, der eine Ansicht des Domes von Mailand und 1836 eine Darstellung von Tassos Eiche folgten. Den größten Erfolg hatte sein Bild: ein Abend auf der Hochalp. Im Neuen Museum zu Berlin malte B. mehrere Wandbilder, wie die Insel Philä, den Vorhof des Tempels von Edfu, den Tempelhof zu Karnak etc. 1853 stellte er 16 Aquarelle aus Dalmatien aus, die große Frische, aber phantastische Auffassung und Durchführung zeigten. B., dessen Arbeiten eine glänzende Technik zeigen, dabei aber meist ein etwas dekoratives Gepräge tragen, war einer der ersten Vertreter der landschaftlichen Aquarellmalerei in Berlin.
2) Gottlieb, Maler, geb. 13. Okt. 1824 in Berlin, bildete sich auf der dortigen Akademie und unter Wach, ging dann nach Paris zu Cogniet, wo er ein Jahr verweilte, und von da nach Italien. 1853 nach Berlin zurückgekehrt, malte er einige Geschichts- und Genrebilder, unter denen Gustav Adolfs Tod und eine Episode aus der Schlacht bei Kunersdorf hervorzuheben sind, wendete sich aber dann mit Vorliebe dem Porträt zu. Im Anschluß an die venezianischen und niederländischen Meister erlangte er eine große koloristische Gewandtheit, die ihn namentlich für das weibliche Bildnis mit der Folie reicher Toilettenpracht und einer üppigen Umgebung befähigte. Gelegentlich schuf er auch ideale Einzelfiguren (Zigeunerkönigin 1877, Esther 1880, Verklungene Akkorde) und mythologische Szenen (Bacchantin).