Buxtorf

[667] Buxtorf, 1) Johann, geb. 25. Dez. 1564 zu Kamen in Westfalen, gest. 13. Sept. 1629 in Basel, einer der Begründer der hebräischen und besonders der chaldäischen Studien in Deutschland, studierte zu Marburg, Herborn, Heidelberg, Basel und Genf, ward 1591 Professor der hebräischen Sprache in Basel und starb daselbst an der Pest. Aus regem geistigen Vertehr mit jüdischen Gelehrten erwuchs seine Meisterschaft im Hebräischen und Rabbinischen. der wir unter andern die »Biblia hebraica rabbinica« (Basel 1618–19, 4 Bde.), »Tiberias seu commentarius massorethicus« (das. 1620,1655) und sein »Lexicon hebraicum et chaldaicum« (das. 1607) verdanken. Vgl. Kautzsch, Johannes B. der ältere (Basel 1879).

2) Johann, ebenfalls Orientalist, Sohn des vorigen, geb. 13. Aug. 1599 in Basel, gest. daselbst 16. Aug. 1664, folgte seinem Vater 1630 auf dem Lehrstuhl der hebräischen Sprache. Er gab heraus des Maimonides »More ha-nebuchim« (Basel 1629), dann aus dem Nachlasse seines Vaters das »Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabbinicum« (das. 1639; mit Ergänzungen hrsg. von B. Fischer, Leipz. 1866 bis 1874, 2 Bde.) und die »Concordantiae bibliorum hebraicorum« (Basel 1632; neu bearbeitet von Bär, Berl. 1862–63). Außer Abhandlungen und Übersetzungen veröffentlichte er ferner ein »Lexicon chaldaicum et syriacum« (Basel 1622). – Sein Sohn Jakob B., geb. 4. Sept. 1645, war Nachfolger seines Vaters auf dem hebräischen Lehrstuhl und starb 4. April 1704. Seine Handschriften, meist Übersetzungen rabbinischer Schriften, liegen auf der Baseler Bibliothek. – Diesem folgte sein Neffe Johann B., geb. 8. Jan. 1663, gest. 19. Juni 1732, in der hebräischen Professur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 667.
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