Campo Formĭo

[730] Campo Formĭo (Campoformido), Dorf in der ital. Provinz Udine, Distrikt Udine, mit einer Papierfabrik und (1901) ca. 900 (als Gemeinde 2722) Einw., ist bekannt durch den am 17. Okt. 1797 zu Passeriano bei Udine unterzeichneten, aber von C. datierten Frieden zwischen Österreich und der französischen Republik. Die Friedensunterhändler waren der General Bonaparte und der Graf von Cobenzl. Die Hauptbedingungen, vielfach anders als die des Borfriedens von Leoben (18. April), waren die folgenden: Österreich trat die Niederlande, Mailand, Modena und Mantua ab und erhielt von dem venezianischen Gebiet Istrien, Dalmatien und das links[730] von der Etsch liegende Land mit der Stadt Venedig, wogegen Frankreich die Besitzungen Venedigs in Albanien und die Ionischen Inseln bekam. In geheimen Artikeln versprach Kaiser Franz II., bei dem Frieden mit dem Deutschen Reich die Abtretung des linken Rheinufers von Basel bis Andernach an Frankreich zu erwirken und diesem seinerseits das Fricktal und die Grafschaft Falkenstein zu überlassen, wogegen Österreich das Erzbistum Salzburg und von Bayern das Land rechts vom Inn erhalten sollte. Der Herzog von Modena sollte mit dem Breisgau, die Reichsstände (außer Preußen), die auf der linken Rheinseite Verluste an Frankreich erlitten, in Deutschland entschädigt weeden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 730-731.
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