[778] Carránza, Bartolomé de, Dominikaner, bekannt als Opfer der Inquisition, geb. 1503 zu Miranda in Navarra, gest. 2. Mai 1576 in Rom, machte sich als Professor der Theologie in Valladolid einen so berühmten Namen, daß ihn Karl V. 1546 u. 1551 als theologischen Sachverständigen auf das Tridentiner Konzil entsandte. 1557 erhielt er das Erzbistum Toledo. Auf Grund seiner »Comentarios sobre el catecismo cristiano« (Antwerp. 1558) beschuldigten ihn seine Gegner Melchior Cano, der gelehrte Provinzial der spanischen Dominikaner, und der Großinquisitor Ferdinand de Valdes, Erzbischof von Sevilla, protestantischer Grundsätze. 1559 verhaftet, appellierte er nach Rom, wohin er erst nach achtjähriger Gefangenschaft abgeliefert wurde, um weitere 9 Jahre in den Kerkern der Engelsburg zu schmachten. Erst 1576 wurde er von Gregor XIII. zum Widerruf und zu fünfjähriger Einschließung verurteilt, überlebte aber diese Wendung seines Schicksals nur um wenige Tage. Vgl. Laugwitz, Bartholomé C., Erzbischof von Toledo (Kempten 1870).