Chabot

[857] Chabot (spr. schabo), François, franz. Revolutionsmann, geb. 1759 zu St.-Geniez-Dol in Rouergue, 5. April 1794 guillotiniert, ward in Rodez Kapuziner, führte aber einen unsittlichen Lebenswandel. Der Revolution schloß er sich an, legte sein Mönchsgewand ab und verheiratete sich mit der Schwester eines Bankiers. 1791 ward er in die Gesetzgebende Versammlung und 1792 in den Konvent gewählt. Im Klub der Cordeliers hieß er der wütende Mönch. Von ihm rührt der Name Montagnards, Männer vom Berg, für die auf den höchsten Banken sitzende Partei der Linken her; auf seinen Vorschlag ward die Kathedrale Notre-Dame in den Tempel der Vernunft verwandelt. Seine schamlose Bereicherung bei der Auflösung der Ostindischen Kompagnie wurde einer der Anklagepunkte Robespierres gegen die Dantonisten, mit denen C. vom Konvent verurteilt wurde. Vgl. Chaumette.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 857.
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