Columbānus

[236] Columbānus, Heiliger (Tag: 21. Nov.), irischer Missionar, geb. um 550 im irländischen Distrikt Leinster, gest. 615. Als Mönch des irischen Klosters Bankor um 590 mit zwölf Genossen zu Bekehrungszwecken nach Burgund gekommen, gründete er hier die Klöster Anegray, Luxeuil und Fontaines mit eigner Regel, die später der Regel des heil. Benedikt[236] weichen mußte. Wegen seiner Strafreden 610 vom König vertrieben, entfloh er zu Chlothar II. von Neustrien und Theodebert von Austrasien. Dann zog er mit seinen Schülern den Rhein hinauf tief nach Alemannien hinein, ließ sich in Bregenz nieder und missionierte von da aus mit Gallus (s.d.) das Land; 614 begab er sich in die Lombardei und starb dort in dem von ihm gestifteten Kloster Bobbio. Vgl. Hertel in der »Zeitschrift für historische Theologie«, 1875, S. 396ff.; Seebaß, Über C. von Luxeuils Klosterregel und Bußbuch (Dresd. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 236-237.
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