Degenfeld

[584] Degenfeld, Christoph Martin, Freiherr von, aus einem alten schwäbischen Geschlecht, geb. 1599 in Eybach, gest. 13. Ott. 1653, diente zuerst unter Wallenstein und Tilly, dann unter Spinola, trat 1632 in schwedische Dienste und focht unter Gustav Adolf als Reiteroberst bei Nürnberg und Lützen. Von Bernhard von Weimar nach Villingen gesandt, schlug er 1633 hier die Kaiserlichen. 1635 wurde D. vom König Ludwig XIII. von Frankreich zum Generalobersten der ausländischen Reiterei ernannt, ging 1645 in den Dienst der Republik Venedig über u. focht als Generalgouverneur von Dalmatien glücklich gegen die Türken. 1648 zog er sich auf seine Güter in Schwaben zurück. Von seinen Söhnen starben die meisten den Soldatentod; der jüngste, Hannibal v. D., kämpfte als bayrischer Feldmarschall gegen die Türken und starb 1691 als venezianischer Generalkapitän von Morea in Nauplia. Vgl. Thürheim, Christoph Martin, Freiherr v. D., und dessen Söhne (Wien 1881). – Christoph Martins v. D. Tochter Maria Susanna Loysa, geb. 1636, gest. 18. März 1677, war anfangs Hoffräulein bei der Gemahlin des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz, der sich nach Trennung von seiner Gemahlin 1657 morganatisch mit ihr vermählte und ihr vom Kaiser den Titel einer Raugräfin erwirkte. Sie starb in ihrem 14. Kindbett. Vgl. Lipowski, Karl Ludwig, Kurfürst von der Pfalz, und Maria Susanna Loysa, Raugräfin von D. (Sulzb. 1824).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 584.
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