Deines

[592] Deines, Gustav Adolf von, preuß. General, geb. 30. Mai 1845 als Sohn des (1847 geadelten) Gutsbesitzers D. in Hanau, studierte in Göttingen, Halle und Bonn, machte als Reserveoffizier den Feldzug gegen Frankreich mit, wurde im November 1870 Ordonnanzoffizier beim Oberkommando der I. Armee und wurde im Juli 1871 in das Königshusarenregiment eingereiht. 1872–74 Regimentsadjutant, dann zur Dienstleistung beim Großen Generalstab kommandiert, kam er im Februar 1878 als Hauptmann in den Generalstab der Armee, ward bald dem Stab des 8. Korps zugeteilt und überwachte 1881 im Auftrag des Reichskanzlers die türkisch-griechische Grenzregulierung mit. Seit 1882 Rittmeister bei den Zieten-Husaren in Rathenow, kam er im Januar 1885 zur Gesandtschaft nach Madrid, im März 1887 zur Botschaft nach Wien und blieb dort auch nach der Ernennung zum kaiserlichen Flügeladjutanten (1888), Oberstleutnant (1890) und Oberst (1892). Im Oktober 1894 zum Obergouverneur der kaiserlichen Söhne berufen, siedelte D. nach Plön über und überwachte die militärische und wissenschaftliche Ausbildung des Kronprinzen und des Prinzen Eitel Fritz, wurde 1896 Generalmajor, 1899 unter Versetzung zu den Offizieren von der Armee Generalleutnant und nach der Übersiedelung des Kronprinzen nach Bonn kaiserlicher Generaladjutant. Im Juni 1900 auch seiner Stellung bei den jüngern Prinzen enthoben, übernahm er das Kommando der 21. Division in Frankfurt a. M. und folgte im Oktober 1902 dem Erbgroßherzog Friedrich von Baden als Kommandeur des 8. Armeekorps in Koblenz. D. verfaßte die »Geschichte des Husarenregiments König Wilhelm I. Nr. 7« (Berl. 1876).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 592.
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