[74] Dobson (spr. dobbßn), 1) William, engl. Maler, geb. 1610 in London, ein Schüler van Dycks, ward königlicher Hofmaler und starb 1646 in Oxford. Seine historischen Gemälde und Bildnisse zeichnen sich durch Naturwahrheit und Treue, durch kräftige Zeichnung und geschmackvolle Färbung aus.
2) William, engl. Maler, geb. 8. Dez. 1817 in Hamburg, gest. 30. Jan. 1898 in London, zog mit seinen Eltern nach London, wo er 1836 Schüler der Akademie wurde. Nachdem er 184345 Vorsteher der Zeichenschule in Birmingham gewesen, ging er auf einige Jahre nach Italien und Deutschland. Anfangs malte er Porträte und Genrebilder, wandte sich dann aber der Historien- und insbes. religiösen Malerei zu, worin er namentlich in der ersten Zeit Bilder von tiefer Empfindung schuf. Dahin gehören: die Klage der hebräischen Mütter (1847), Tobias und der Engel (1853), der christliche Pilger, Hiob in seinem Glück, der Jesusknabe im Tempel (1866), Jesus mit seinen Eltern auf dem Weg nach Nazareth, die Heimkehr des Vaters (1874), Bianca Capello (1883).
3) Henry Austin, engl. Dichter, geb. 18. Jan. 1840 in Plymouth, wurde in Straßburg erzogen und erhielt 1856 eine Stelle im englischen Handelsministerium, in dem er 1881 zum Abteilungsvorstand ernannt wurde. Er veröffentlichte: »Vignettes in rhyme, and vers de société« (1873); »Proverbs in porcelain« (1877); »Old world idylls« (1883); »Eighteenth century vignettes« (189296, 3 Tle.), die mit der etwas gekünstelten Grazie des 18. Jahrh. eine moderne Zartheit verbinden und in formaler Beziehung, stilistisch wie metrisch in vollendeter Feinheit herausgearbeitet sind. Dazwischen erschienen biographische Schriften über Hogarth (1879, ein größeres Werk 1891 u. ö.), Fielding (1883), Bewick (1884), Steele (1886), Goldsmith (1887), Horace Walpole (1893), S. Richardson (1902) sowie viele Beiträge zum »Dictionary of national biography«, die sich sämtlich durch seinen Kunstsinn und schönen Stil auszeichnen. Seine »Collected poems« erschienen 1898. Vgl. Murray, Bibliography of A. D. (1900).