Ende [3]

[771] Ende, Hermann, Architekt, geb. 4. März 1829 in Landsberg a. d. Warthe, bezog 1848 die Bauakademie in Berlin und nahm hier seinen dauernden Aufenthalt, nach ausgedehnten Studienreisen in fast allen Ländern Europas. 1859 zum königlichen Baumeister, 1878 zum Baurat, später zum Geheimen Regierungsrat ernannt, ist E. zugleich Präsident der königlichen Akademie der Künste, Mitglied der Akademie des Bauwesens und Ehrenmitglied der Kunstakademien zu Wien und St. Petersburg. Auch war er bis 1885 Professor an der Technischen Hochschule, bis 1901 Vorsteher eines Meisterateliers an der Hochschule für die bildenden Künste. Mit der neuern Bauentwickelung Berlins, besonders in bezug auf den Palast- und Villenbau, ist Endes Name eng verknüpft. In Gemeinschaft mit Wilhelm Böckmann (geb. 1832, gest. 1902) erbaute er unter anderm das Rote Schloß, das Haus der Preußischen Bodenkreditgesellschaft, die Meininger Bank, einige Tierhäuser im zoologischen Garten, die Häuser der Beuthstraße, die Loge Royal York, das Museum für Völkerkunde, das Landeshaus für die Provinz Brandenburg, die Diskontobank, die Bank für Handel und Industrie in Berlin, das erbprinzliche Palais in Dessau, das Landeshaus, die Synagoge und die Bank des Sparkassenvereins in Danzig teils im Stil der italienischen, teils im Stil der deutschen Renaissance, und war stets mit Erfolg bestrebt, eine monumentale Wirkung zu erreichen. 1886 wurde er von der japanischen Regierung beauftragt, die Pläne zu einer Reihe von Monumentalbauten für Tokio zu entwerfen, die auch ausgeführt wurden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 771.
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