Erhard

[40] Erhard, 1) Heinrich August, Geschichtsforscher, geb. 13. Febr. 1793 in Erfurt, gest. 22. Mai 1852 in Münster, studierte Medizin, habilitierte sich für Medizin und Philosophie zu Erfurt, diente, seit 1813 außerordentlicher Professor, 1815 als Oberarzt im 6. preußischen Armeekorps, wurde 1821 zur Organisation des Erfurter Regierungsarchivs berufen, 1822 Bibliothekar an der ehemaligen Universitätsbibliothek. 1824 Archivar des Provinzialarchivs in Magdeburg. 1831 des westfälischen Provinzialarchivs in Münster und 1834 hier zugleich Direktor des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens. E. schrieb unter anderm: »De bibliothecis Erfordiae« (Erfurt 1813–14,2 Hefte); »Geschichte des Wiederaufblühens wissenschaftlicher Bildung, vornehmlich in Deutschland, bis zum Anfang der Reformation« (Magdeb. 1827–32, 3 Bde.); »Geschichte der Landfrieden in Deutschland« (Erfurt 1829); »Regesta historiae Westphaliae« (Münster 1847–51, 2 Bde.). Auch war er Mitherausgeber der »Zeitschrift für Archivkunde, Diplomatik und Geschichte« (Hamb. 1833–37) und seit 1838 der »Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde Westfalens« (Münster).

2) Johann Christoph, Maler und Radierer, geb. 21. Febr. 1795 in Nürnberg, war Schüler von Zwinger und Gabler, ging 1816 nach Wien und 1819 nach Rom, wo er in einem Anfall von Schwermut 18. Jan. 1822 durch Selbstmord endigte. Er hinterließ 185 landschaftliche Radierungen. Vgl. Apell, Das Werk von J. Chr. E. (Leipz. 1866, Nachtrag 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 40.
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