[563] Filet, ein aus geknoteten Maschen bestehendes Netz, das durch eine Art von Strickerei, mittels dazu bestimmter Nadel und eines Stäbchens, dessen Stärke die Weite des Netzwerkes bedingt, aus Zwirn, Wollgarn, Seide, Chenille hergestellt wird. Am gebräuchlichsten ist der Ausdruck für derartige Arbeiten aus weißem Leinen, in welchem Falle das Netz mit quadratisch abgesetzten Mustern gefüllt wird, deren Ursprung stilistisch mit denen der altdeutschen und italienischen Leinenstickerei verwandt ist. F. heißt auch ein durchsichtiger wollener Damenkleiderstoff, gazebindend. In der Buchbinderei heißen die linienförmigen Verzierungen der Buchrücken Filets; man preßt sie mit den sogen. Filetstempeln auf. Vgl. Buchbinden, S. 527. In der Kochkunst versteht man unter F. den Mörbraten (Mürbraten, Lendenbraten) vom Rinde, die beiden Brustfleischstücke vom Federvieh, zwei lange vom Rücken der Fische geschnittene Fleischstreifen, das in kotelettförmige oder ovale Stücke geschnittene Fleisch von Wild, Schlachtvieh oder Geflügel, auch längliche, schmale Streifen von Fleisch, Wurzeln, Semmeln, Äpfeln etc. In der Reitkunst soviel wie Trense.