Gregor von Nyssa

[269] Gregor von Nyssa, Kirchenvater, Bruder Basilius' d. Gr., geb. zu Cäsarea in Kappadokien, seit 371 Bischof von Nyssa, gest. nach 394. Wie Origenes, so suchte auch G. in den theologischen Bewegungen seiner Zeit der Wissenschaft einen freien Spielraum zu verschaffen; ja, er ist der erste, der es, besonders in seiner »großen katechetischen Rede«, unternahm, den ganzen Komplex der kirchlichen Lehre spekulativ zu entwickeln, eine Säule der für das Mysterium der Trinität und Menschwerdung Gottes kämpfenden Kirche. Hauptausgabe seiner Werke aus früherer Zeit von Fronto Ducäus (Par. 1615, 2 Bde.); neuere Ausgaben: von Forbesius (Burntisland 1855 u. 1861) u. Oehler (Halle 1865; auch mit Übersetzung, Leipz. 1858–59, 4 Tle.) blieben unvollständig. Sonderausgabe der »Rede« von Srawley (Cambridge 1903). Vgl. Rupp, Gregors von Nyssa Leben und Meinungen (Leipz. 1834); Böhringer, Die Kirche Christi und ihre Zeugen, Bd. 8 (2. Aufl., Stuttg. 1876); Weiß, Die Erziehungslehre der drei Kappadozier (Freib. 1903); über Gregors Lehrbegriff Schriften von Herrmann (Halle 1875), Krampf (Würzb. 1889), Hilt (Köln 1890), W. Meyer (Leipz. 1894), Diekamp (Münst. 1896), Preger (Leipz. 1897) und Vollert (das. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 269.
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