[276] Grenāda, britisch-westind. Insel, eine der Kleinen Antillen, zum Gouvernement der Windward-Inseln gehörig, unter 11°38´-12°30´ nördl. Br. und 61°10´ bis 61°50´ westl. L., 344 qkm, mit den Grenadinen (s. d.) 430 qkm groß, hat (1901) 64,288 Einw., darunter 800 Weiße. Die Insel ist vulkanisch mit Andesitkegelbergen (Ste.-Catherine 1143 m), Kraterseen, darunter der Grand Etang, 530 m ü. M., und heißen Quellen. Erdbeben fanden besonders 1765 und 1819 statt. Opossum, Iguana, Aguti und Armadill sind die einzigen wilden Tiere; Fische, auch Wale, sind im umgebenden Meere zahlreich. G. hat dichte Wälder (Mahagoni etc.). 1901 waren angebaut: 5920 Hektar mit Kakao, 990 Hektar mit Baumwolle, 240 Hektar mit Gewürzen, die ausgeführt werden, das übrige mit Yams, süßen Kartoffeln, Brotfruchtbäumen. Die Zuckerrohrkultur ist sehr zurückgegangen. Die Viehzucht genügt dem Bedarf. Die Einfuhr betrug 1901: 246,567, die Ausfuhr 303,934 Pfd. Sterl., der Schiffsverkehr 543,742 Ton., die öffentlichen Einnahmen 70,075, die Ausgaben 65,137, die Schuld 123,670 Pfd. Sterl. Die 41 öffentlichen Schulen, darunter eine höhere, zählten 1901: 9857 Schüler. Dem Gouverneur steht ein Gesetzgebender Rat zur Seite. Hauptstadt ist St. George an der Südwestküste, mit großem, sicherm Hafen, dem alten Fort St. George, jetzt Polizeistation, und (1891) 4919 Einw. Nördlich davon liegt Charlotte (Goyave), an der Ostküste Sauteurs, Granville und St. David. G. wurde 1493 von Kolumbus entdeckt, 1650 von den Franzosen kolonisiert, 1762 von den Engländern erobert und 1783 förmlich an diese abgetreten.