Häseler

[857] Häseler, Gottlieb, Graf von, preuß. General, geb. 19. Jan. 1836 auf dem väterlichen Gut Harnekop bei Wriezen, besuchte die Ritterakademie in Brandenburg und das Pädagogium in Halle, sodann das Kadettenkorps, trat 1853 als Leutnant in das Zietensche Husarenregiment ein, kam bald in den Generalstab, machte die drei Kriege 1864, 1866 und 1870/71 (diesen als Major) im Stabe des Prinzen Friedrich Karl mit und wurde zuletzt Oberquartiermeister bei der Okkupationsarmee. 1873–79 Kommandeur des 11. Ulanenregiments in Perleberg, wurde H. Chef der kriegsgeschichtlichen Abteilung im Großen Generalstab, führte als Generalmajor die 12. und 31. Kavalleriebrigade und seit 1886 als Generalleutnant die 20. und 6. Division, wurde 1889 Oberquartiermeister im Großen Generalstab, 1890 kommandierender [857] General des 16. Armeekorps in Metz und General der Kavallerie. Als solcher erwarb er sich den Ruf eines strengen und jeden Augenblick dienstbereiten Vorgesetzten. 1899 zum Chef des 2. Brandenburgischen Ulanenregiments Nr. 11 und 18. Jan. 1901 zum Generalobersten ernannt, dem am 26. April 1903 der Rang eines Generalfeldmarschalls hinzugefügt wurde, ward er 18. Mai 1903 unter Verleihung der Brillanten zum Schwarzen Adlerorden zur Disposition gestellt, im August 1903 zum Mitgliede des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt und lebt, unvermählt, auf seinem Gut Harnekop. Vgl. »Gottlieb, Graf von H.; ein deutsches Soldatenleben unter vier Königen« (Metz 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 857-858.
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