Hausen [3]

[884] Hausen, 1) Max Klemens Lothar, Freiherr von, sächs. Kriegsminister, geb. 17. Dez. 1846 in Dresden, trat, im Kadettenhaus erzogen, 1863 als Portepeejunker in das 3. Jägerbataillon, nahm als Leutnant am böhmischen Feldzug 1866 teil, war während des deutsch-französischen Krieges Adjutant des 13. Jägerbataillons und wurde 1871 in das Schützenregiment Nr. 108 versetzt sowie zur Kriegsakademie in Berlin kommandiert. Seit 1872 Hauptmann, kehrte er 1874 zu seinem Regiment zurück, war 1875–78 zum preußischen Großen Generalstab kommandiert, wurde 1878 Generalstabsoffizier bei der 23. Division und, seit 1881 Major, Generalstabsoffizier beim Generalkommando des 12. Korps. 1887 wurde er Oberstleutnant und Kommandeur des 12. Jägerbataillons, 1890 Oberst und Kommandeur des Grenadierregiments Nr. 101, war 1892–97 Chef des Generalstabs des 12. Korps, wurde 1893 Generalmajor, 1896 Generalleutnant und 1897 Kommandeur der 23. Division, dann der 32. Division in Dresden. Nach dem Rücktritt des Prinzen Georg (s. Georg 21) erhielt H. 1. April 1900 das Kommando über das 12. Korps, wurde im Mai 1901 General der Infanterie und im August 1902 Kriegsminister.

2) Reinhold Theodor, finnländ. Historiker, geb. 9. Okt. 1850 auf Bomarsund, wurde 1872 am Helsingforser Staatsarchiv angestellt und 1883 Chef der finnländischen Archivverwaltung. Von seinen Beiträgen zur mittelalterlichen Geschichte Finnlands seien erwähnt: »Anteckningar, gjorda underen antiqvarisk forskningsresa« (1872–87, 3 Bde.); »Kuustö slott« (1881); »Bidrag till Finlands historia« (bisher 2 Bde., 1881–98); »Registrum Ecclesiae Aboensis« (1890); »Finlands Medeltidssigill« (1900). Ferner veröffentlichte er die Kriegstagebücher C. C. Ekmans 1788–1790 (1900) sowie C. J. Ljunggrens 1808–09 (1903) und »Utdrag ur Abo domkyrkas räkenskaper 1634–1700« (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 884.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: