Hopfgarten [2]

[544] Hopfgarten, 1) August, Maler, geb. 17. März 1807 in Berlin, gest. daselbst 26. Juli 1896, lernte anfangs bei Ruscheweyh, einem Bruder des Kupferstechers, besuchte dann die dortige Akademie und bildete sich hier bei Dähling und Wach aus. Als 1825 eins seiner Bilder den Preis davontrug, ging er nach Italien und blieb fünf Jahre in Rom. Dann schmückte er in Wiesbaden die Grabkapelle der Herzogin von Nassau mit Malereien und beteiligte sich 1835 in Berlin an den Fresken in der Schloßkapelle und im Museum. Seine ideal aufgefaßten Staffeleibilder biblischen, historischen und romantischen Inhalts sind von sorgfältiger Zeichnung und reichem Kolorit, z. B. die Schwäne fütternden Mädchen (durch Lithographie weitverbreitet), Boas und Ruth, die Schmückung einer Braut, Tasso und Leonore von Este nach Goethe (1839, Nationalgalerie in Berlin), Arminia sucht ihren Geliebten unter den Hirten (nach Tasso) und die Rosen der heil. Elisabeth. Er war Professor und Mitglied der Berliner Akademie.

2) Alexander Emil, Bildhauer, geb. 1821 in Berlin, gest. 1856 in Wiesbaden, studierte auf der Berliner Akademie und unter Professor Wichmann und bildete sich seit 1838 in Rom bei Emil Wolff und Wagner. Nachdem er sich durch eine Gruppe: Merkur erfindet die Leier, bekannt gemacht, ging er nach Wiesbaden, wo er als Hofbildhauer für den Herzog von Nassau tätig war. Er schuf hier unter anderm den Sarkophag der Herzogin Elisabeth mit der ruhenden Figur der Verstorbenen (in der russischen Kapelle) und die Gruppe: Christus und die vier Evangelisten für die evangelische Kirche.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 544.
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